Die drei Studententypen

Die zweite Woche war etwas unglücklicher. Da musste ich zum Arzt am Mittwoch und weil es sich nicht gelohnt hätte, nur für die ersten zwei Stunden zu kommen, habe ich lieber ausgeschlafen. Und ja der Freitag, der fand auch ohne mich statt, aber es war ja auch schon Freitag und der Donnerstag war lang und Freitag zählt nicht. So muss ich sagen war ich doch recht stolz auf meine ersten zwei Wochen.

Doch jetzt kommt die dritte. Die ist immer schwieriger, denn da kommt der Alltag. Wenn ich die dritte Woche nicht gehe, ist das wegweisend für die nächsten zehn Wochen. Also habe ich mir viel vorgenommen. Denn schliesslich soll im neuen Semester alles anders werden. Und nein, gelernt wird auch nicht mehr in der Nacht vorher, sondern ich fange jetzt schon an. In der Woche vier. Oder fünf. Oder so.

Kommt euch das bekannt vor? Dann gehört ihr eindeutig zur Studentengruppe 1. Nennen wir sie mal Freitagsgruppe. Ironischerweise. Ihr lernt in der letzten Sekunde, habt nie einen Stift dabei und wenn ihr einen dabei habt, seid ihr so stolz, dass ihr ihn die ganze Stunde betrachten müsst und so nichts vom Unterricht mitbekommt? Ausserdem muss, wenn ihr schon mal da seid, auch alles Unwichtige der letzten Tage mit dem Banknachbar besprochen werden.

Euch gegenüber (beziehungsweise circa zehn Reihen vor euch) sitzt die Gruppe 2. Montagsgruppe genannt. Sie hat einen Ordner (wow!) und in diesem sind die neusten Vorlesungen, frisch ausgedruckt und sortiert (doppel-wow).

Die Gruppe 3 liegt irgendwo in der Mitte. Nennen wir sie einmal Mittwochsgruppe, denn sie sind eine Mischform. Sie sitzen in der Mitte, haben einen Ordner, wo aber ab und zu mal was fehlt und eigentlich keine Lust zu kommen, kommen aber trotzdem. Das wäre doch schon mal etwas.

Ich gebe mir auf jeden Fall Mühe ein Mittwochsstudent zu werden dieses Semester. Und wenns gut läuft dann werde ich in einem Jahr ein Montags- (oder zumindest Dienstags-) student. Dann seht ihr mich vielleicht auch mal Freitags.