Mark Knopfler - Get Lucky
Patrick Holenstein - Mit den Dire Straits wurde er zur Legende, Songs wie Brothers in Arms, Sultans of Swing oder Money for Nothing machten seinen Namen unsterblich und auch aus dem Musikgeschehen dieser Tage ist Mark Knopfler nicht wegzudenken. Seine Konzerte sind Musik auf höchstem Niveau und auch...
Get Lucky heisst Knopflers neuestes Baby. Und glücklich macht es tatsächlich. Der Opener Border Reiver empfängt einen mit Streichern und der typisch irischen Flöte, der Whistle. Knopfler greift gerne auf traditionelle Instrumente zurück, aber auch die zu ihm gehörende, klagende Gitarre fehlt nie. In You can’t beat the house wird der Sound plötzlich jazzig. Das steht sowohl dem Song als auch dem Interpreten ausgesprochen gut. Die Jazzklänge bilden einen Kontrast zu den doch dominierenden irischen Klängen. Fast wehmütig erzählt Before Gas and TV von der Zeit, als die Menschen noch mit Gitarren ums Feuer sassen und gesungen haben. Die melancholische, leicht schwelgerische Instrumentalisierung verleiht dem Song das gewisse Etwas. Offensichtlich ist Knopfler musikalisch in Irland angekommen und glaubt man der Stimmung, die die Songs transportieren, dann fühlt er sich dort sauwohl. Und auch als Hörer lässt man sich gerne berieseln, ja fast schon berauschen.
Wer Mark Knopflers bisheriger musikalische Vita mag, wird auch von Get Lucky nicht enttäuscht werden. Die Platte setzt sein musikalisches Oeuvre adäquat weiter. Zwar fehlt ein Song, der das Zeug zum Klassiker im Stil von Brothers in Arms hat, aber als Einheit ist die Platte wunderschön und lädt zum Träumen ein. Knopfler liefert erneut genau das, was man von ihm erwarten darf und er tut das mit einer leidenschaftlichen Gelassenheit, die Seinesgleichen sucht. Und genau diese stoische Ruhe erlaubt es Knopfler, Musik für sich zu machen, schliesslich hat er nichts mehr zu beweisen.