Bloc Party - A Weekend in the City
Simon Knopf - Artist: Bloc PartyAlbum: A Weekend in the CityRelease: 02.02.07Label/Vertrieb: V2/TBA Eine Faust, die auf den Tisch schmettert, oder ein Portrait vom reiz-überflutenden London mit seinem licht-zuckenden Nachtleben? Es ist nicht ganz so einfach das zweite Werk der Band Bloc Party...
Album: A Weekend in the City
Release: 02.02.07
Label/Vertrieb: V2/TBA
Eine Faust, die auf den Tisch schmettert, oder ein Portrait vom reiz-überflutenden London mit seinem licht-zuckenden Nachtleben? Es ist nicht ganz so einfach das zweite Werk der Band Bloc Party einzuordnen.
Wie bereits bei ihrem Debut, holt uns die Londoner Combo mit peitschenden Schlagzeugbeats und feinen, darüber gelegten, mitreissenden Melodien ab. Doch unter dem Party-Music Mantel von A Weekend in the City brodelt es. Sänger Kere Obereke hat in seinen Texten die zahlreichen neuen und alten Eindrücke, die nach langer Abwesenheit in seiner Heimatstadt auf ihn niederprasselten zu einem kritischen Gemälde derselben verarbeitet. „East London is a Vampire…“. Die Zeile aus dem ersten Stück Song for Clay (Disappear here) tönt an, was für den Rest der Platte Programm sein soll. Die Exzesse des Nachtlebens (Sunday), Rassismus (Where is Home) und Terror-Paranoia (Hunting for Witches) kommen hier unverblümt zur Sprache.
Es scheint aber, das der Bloc Party Frontmann ob der Kopflastigkeit seiner Texte die Wichtigkeit einer Melodie über Strecken etwas aus den Augen verloren hat. In der gleichen Weise, wie das Album den Hörer zu Begin mitzureissen versteht, schläfert es einen an einigen Stellen leider auch etwas ein. Bei Uniform oder I Still Remeber fällt einem schnell einmal auf, dass viele der Stücke immer im selben Refrain-Schema enden, Oberekes Gesang stets um dieselben Töne und die gleiche Tonlage kreist.
(bild: www.blocparty.com)
Die Konsequenz davon ist, dass die ganze Scheibe in Mitleidenschaft gezogen wird. A Weekend in the City verliert irgendwo bei Halbzeit stark an seiner anfänglichen Pfiffigkeit, die musikalischen Leistungen der Band, wie auch die wirklich guten Songs gehen auf die Dauer in einer beinahe penetranten Uniformität der Melodien und Stimmungen unter. Und dies ist schade!
Nun, das Lied vom schnelllebigen Musikgeschäft mit dem steten Zwang nach Mehr und Neuem ist eine alte Leier. Trotzdem beschleicht einem bei Bloc Partys zweitem Werk das Gefühl, dass eine längere Entstehungsphase und etwas weniger Zeitdruck aus den guten Ansätzen ein ebenso brillantes Werk wie Silent Alarm gemacht hätten.