Magazin durchsuchen

Neuste Blogs

16. November 2007, 13:43 Konzert Music

Review: Rufus Wainwright & Dolores O'Riordan @ AVO Session Basel

Sarah Ruediger - Rufus Wainwright ist ein Mann der gerne dick aufträgt und das hat seine gestrige Show an der AVO Session Basel eindrücklich demonstriert. Wo die einen musikalisch sozusagen am trockenen Vollkornbrötchen nagen, da schmiert Rufus Wainwright erstmals eine grosszügige Portion Bu...

Rufus Wainwright ist ein Mann der gerne dick aufträgt und das hat seine gestrige Show an der AVO Session Basel eindrücklich demonstriert. Wo die einen musikalisch sozusagen am trockenen Vollkornbrötchen nagen, da schmiert Rufus Wainwright erstmals eine grosszügige Portion Butter und Nuss-Nougat Creme obendrauf. Musikalisch lassen sich seine opulenten und dramtischen Kompositionen vorallem live super hören und die Bühnenperformance ist schlichtweg nur spektakulär.

Mit seiner siebenköpfigen Band hat Rufus Wainwright gestern Abend mit abwechslungsreichem und originellem Sound das Publikum der AVO Session Basel begeistert. Auf den ersten Blick war klar, warum der amerikanische Musiker trotz ohne internationalen Hitparadestürmer zu den ganzen grossen im Singer-Songwriter Geschäft gehört. Allein die galamourtechnisch mit Pailletten aufgepimpten Streifenanzüge aller Bandmitglieder waren mehr als nur einen Hingucker wert. Ohne Hemd mit Brusthaaran im Wind wehend stand Rufus Wainwright lässig auf der Bühne und sang wie immer theatralisch und gefühlsbetont Songs aus seinem beachtlichen Repertoire. Hörtechnisch war der Auftritt ebenfalls ein absoluter Genuss. Mit Instrumenten wie Flügelhorn, Trompete, Klarinette und dergleichen setzten die drei Bläser wunderschöne Akzente während der ganzen Show und verliehen dem Konzert etwas einzigartiges. Und auch Rufus hat eindrücklich demonstriert, dass er neben Singen auch noch erstklassig Klavier spielen kann. Als Auftakt spielte Rufus den Song Release the Stars der auf dem aktuellen und gleichnamigen Album zu finden ist. Auch der Song Do I Dissapoint You und allen voran der ungewöhnliche Titel Between My Legs haben vollends überzeugt.

Showtechnisch verschwand die Band nach der Hälfte der Konzerts einzeln hinter der Bühne und Rufus kam alleine im weissen Bademantel auf die Bühne zurück und spielte ein Solo am Klavier. Doch der Höhepunkt dieses Konzerts sollte erst noch folgen. Schliesslich sass Rufus nach dem Song alleine auf der Bühne und machte sich genüsslich für den letzen Teil des Konzerts fertig. Erstmal zog er riesige Ohrclips an und trug seinen knallroten Lippenstift auf wie ein weiblicher Vollprofi. Als er dann noch die High Heels auspackte und schliesslich ohne Bademantel im Jacket mit schwazen Strümpfen seine perfekten Beine zeigte, war klar: Dieser Mann ist geboren für die Bühne. Seine Band nun in schwarzen Anzügen gekleidet wurde kurzerhand zur Tanztruppe und Backgroundformation umfunktioniert und hat eine vielseitige geniale Performance geliefert. Rundum hat Rufus Wainwright gestern Abend gezeigt, dass er ein absoluter Ausnahmekünstler ist, der weitab vom Mainstream seinen ganz eigenen musikalischen Weg geht und mit einem einzigartigen Spektakel auf der Bühne begeistert.

Als zweites Konzert trat am diesjährigen Abschlusskonzert der AVO Session Basel Dolores O’Riordan die ehemalige Frontfrau von The Cranberries auf. Musikalisch steht Dolores mitterweile auf eigenen Füssen und hat sich nach fünfjähirger Musikpause mit ihrem ersten Solo-Album Are you Listening aufgemacht die Musikwelt allein zu erobern. Der Auftakt von Dolores O’Riordans Konzert war etwas harzig und die sehr mager und ausgezerrt wirkende Dolores hat offensichtlich ebenfalls wie das Publikum unter den anfänglichen Tonproblemen gelitten und wirkte etwas unsicher in der Stimme. Die Sängerin mit Rock im Blut gab dennoch ihr Bestes und präsentierte mit Songs wie Zombie und Linger absolute Cranberries-Klassiker. Dennoch wollte der Funken nicht wirklich aufs Publikum überspringen. Schliesslich verschwand die Sängerin in der Mitte der doch sehr kurzen Konzerts um ihr rotes Kleidchen aus unerfindlichen Gründen gegen ein violettes auszutauschen. Doch die Pause hatte auch ihr gutes. Schliesslich kam Dolores wie ausgewechselt zurück und endlich durfte man wieder dieser markanten genialen Stimme lauschen wie man sie von The Cranberries kennt. Der Höhepunkt ihres Konzerts waren eindeutig die Songs Salvation und ihre Zugabe Dreams. Sie hat es also noch drauf, wenn sie erstmal warm gelaufen ist, die Herzen der Rockfans schneller pulsieren zu lassen.

Kommentare
Login oder Registrieren
sarruedi 12.01.2008 um 19:33
stimmt genau... zehnfinger system & copy paste sag ich das bloss. ich hoffe rufus verzeiht mir...
silu
silu 16.11.2007 um 15:04
Der heisst WainWright