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3. Februar 2007, 00:00 CD / Vinyl

Gölä - Rock & Roll

Christina Ruloff - Interpret: GöläAlbum: Rock & RollRelease: 5.2. 2007Label/Vertrieb: EMI Mundartlegende Gölä wagt mit Rock & Roll ein Comeback. Und was für eines: Gölä singt nämlich auf Englisch! Das mag auf den ersten Blick schockieren, aber ist eigentlich nicht erstaunlicher, als dass d...

Interpret: Gölä

Album: Rock & Roll

Release: 5.2. 2007

Label/Vertrieb: EMI

Mundartlegende Gölä wagt mit Rock & Roll ein Comeback. Und was für eines: Gölä singt nämlich auf Englisch! Das mag auf den ersten Blick schockieren, aber ist eigentlich nicht erstaunlicher, als dass die Lovebugs Englisch singen, oder? Nein, und rockig ist es und amüsant.

Rock & Roll bietet 13 rockige Songs. Da ist Titel für einmal wirklich Programm. Es heisst: „Don’t need no Hip-hop now / I don’t wanna Rap don’t like no disco / I’m the kind who needs rock’n roll“ und es gibt kaum eine Nummer, wo nicht wirklich die Saiten krachen und das Schlagzeug hämmert. Der erste Song Hey Hey und der Titelsong Rock & Roll sind Liebeserklärung nicht nur an die Musik, sondern vor allem an das Lebensgefühl, für das echter Rock bürgt. Er singt „Tonight the girls are pretty / and I just wanna rock this city“ und wir wissen alle, dass es hier nicht nur um die Mädchen geht, sondern vor allem auch um all die Bands vor denen sich Gölä verneigt.

In den besten Momenten klingt Rock & Roll auch wirklich wie eine Mischung aus Bruce Springsteen, Bon Jovi und Göläs Lieblingsband Lynyrd Skynyrd. In Love Will Do legt Gölä eine derart dunkle Stimme an den Tag wenn er „Sometimes you think you’re not that beautiful, you see / You’re damn beautiful to me“ raunt, dass man als Rockfan den Mundwinkel zu einem Lächeln verzieht und denk: Hut ab! So muss es klingen.

Hier liegt jedoch auch das Problem der Platte. Es werden ohne jegliche Ironie so viele Stereotypen bemüht, dass man sich fragen muss, wo ist eigentlich Gölä? Die Stimme und der Sound sind rockig und zum Teil grossartig... aber die Lyrics wirken irgendwie aufgesetzt. Wir sind nicht in New Jersey, wir fahren keinen Chevy und Gölä tut das ja eigentlich auch nicht Kann man nicht Rock machen und nicht aus den Mythen der 80er Jahre zehren? Zeitgemässen Rock mit erlebten, konkreten Szenen und Geschichten? Das ist doch genau das, was Gölä im Mundartrock so stark gemacht hat. Wir kennen alle die Situation aus dem Schwan, sie ist echt, authentisch. Wenn er dann aber „Mercy ... Lord have mercy“ flüstert, ist das einfach zuviel.

Das ändert nichts daran, dass Lieder wie Tonite oder natürlich Good Ol’ Mountain Home einfach waschechte, gute Rocksongs und Stimmungskanonen sondergleichen sind. Kurz: Rock & Roll ist eine echte Bereicherung: Welcome back, son and see ya on the road!

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Quelle: EMI
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