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1. Dezember 2007, 19:26 Konzert Music

Review: Black Rebel Motorcycle Club @ Rohstofflager

Christina Ruloff - Wenn man einem Ausserirdischen erklären müsste, was richtiger Rock ist, dann hätte man ihn ins Rohstofflager mitnehmen müssen: Black Rebel Motorcycle Club spielte dort geschlagene zwei Stunden und wie!Die Ankündigung, die überall im ausverkauften Rohstofflager die Wände ta...

Wenn man einem Ausserirdischen erklären müsste, was richtiger Rock ist, dann hätte man ihn ins Rohstofflager mitnehmen müssen: Black Rebel Motorcycle Club spielte dort geschlagene zwei Stunden und wie!

Die Ankündigung, die überall im ausverkauften Rohstofflager die Wände tapeziert, lässt die Vorfreude anwachsen: Keine Vorband wird die Geduld der Fans auf die Probe stellen; auf Wunsch von Black Rebel Motorcycle Club tritt die Gruppe allein auf und beginnt bereits um 20.50 Uhr! Tatsächlich lässt man das Volk nicht warten, pünktlich betritt das Trio um Robert Levon Been tosend die Bühne. In Berlin krachen Drums, Gitarren und Bass... und die Musik klingt, wie echter Rock’n’Roll klingen muss. Zur atmosphärischen Dichte trägt die krasse Lichtshow bei: Ständig sind die Helden (die zumindest zu Beginn Lederjacken tragen) in krassem Gegenlicht, also nicht oder nur als Schatten ihrer selbst im sich hochwindenden Rauch sichtbar, während das Publikum bestrahlt, ja geblendet wird. Ab und dann sieht man Black Rebel Motorcycle Club von den Scheinwerfern angeblitzt wie in Zeitlupe in ihrer Musik aufgehen. Irre! Das Resultat klingt entsprechend mitreissend: Laute und rockige Lieder wie Weapon of Choice begeistern das nicht mehr ganz junge Volk (Männer und Frauen in den Dreissigen, viele Paare, meist in Schwarz), das total mitgeht und mitzappelt.

Nach dreiviertel Stunden folgen die ruhigeren Songs und Soloauftritte, die die individuelle Singer-Songwriter-Klasse der Gruppe spiegeln: All You Do Is Talk klingt wunderbar intim, das countryeske Ain’t No Easy Way ist der absolute Höhepunkt, auch weil man endlich mal die Worte versteht und die Stimmen nicht in den (zu) lauten Gitarren untergehen: Verschmelzen auf dem Album Stimme und Musik zu einer Melodie, hört man live fast nur noch das Krachen und Donnern der Musik und ahnt mehr den Gesang, als dass man ihn tatsächlich vernimmt. Das macht zu Beginn riesig Spass, hat aber etwas Repetitives und ermüdet zusammen mit der Lichtshow Augen und Ohren; es wird Black Rebel Motorcycle Club vor allem nicht ganz gerecht.

Dem mehrheitlich weniger zart besaiteten Publikum war’s nur recht, als es nach etwas mehr als einer Stunde wieder laut und rockig weiterging. Die Band spielte volle zwei Stunden und man verliess sehr zufrieden und etwas durchgeschüttelt das Rohstofflager. Auf ein nächstes Mal mit Black Rebel Motorcycle Club!

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