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5. April 2010, 14:26 Konzert Music Festivals Interview

Metronomy: Nur Musik ist langweilig

Andreas Rohrer - Brighton/UK's Metronomy sorgten am m4music Festival im rappelvollen Schiffsbau für audiovisuelles Spektakel. Andi Rohrer sprach mit Metronomy Mastermind Stephen Mount über Lämpchen, das Platten machen und die Kunst des Remixens.students.ch: Die Musik von Metronomy ist stark ve...

Brighton/UK's Metronomy sorgten am m4music Festival im rappelvollen Schiffsbau für audiovisuelles Spektakel. Andi Rohrer sprach mit Metronomy Mastermind Stephen Mount über Lämpchen, das Platten machen und die Kunst des Remixens.

students.ch: Die Musik von Metronomy ist stark verbunden mit der visuellen Performance, auf der Bühne sowie beim Artwork. Ist euch die visuelle Kunst gleich wichtig wie die Musik?
Weisst du, wir gehen selber auf sehr viele Konzerte, vorallem von elektronischen Acts. Und wenn du die Leute einfach dastehen und ihren Sound abspulen siehst, ist das echt langweilig. Wir sagen uns ‘hey, die Leute bezahlen für die Show, die wollen was zu sehen bekommen!’ Ich gehöre leider nicht zu den charismatischsten Personen der Welt, deshalb lege ich Wert auf visuelle Elemente in unseren Shows.

Hast du dir die Show von Karl Bartos (Kraftwerk, ebenfalls am m4music) angeschaut?
Oh ja, ich wusste gar nicht dass Karl Bartos hier ist! Genau was du angesprochen hast, das visuelle in der elektronischen Musik wurde natürlich von Kraftwerk und später Daft Punk oder Talking Heads stark in die Performance miteinbezogen worden – alles Bands die ich sehr bewundere!


Ihr tragt ja dauernd diese Lämpchen...
...Oh ja, die haben sich eingebürgert. Das ist ein bisschen wie mit den Hits: Die Leute erwarten sie auf den Shows!

Metronomy gibt es seit 10 Jahren, dabei habt ihr aber nur 2 Platten produziert. Ist das veröffentlichen von Musik für euch nebensächlich?
Es ist ja interessant, dass man mittlerweile davon ausgeht, dass eine Band alle zwei Jahre eine Platte rausbringen muss. Ich finde, dass wir eigentlich verdammt viel zu tun haben mit Live-Shows etc. – da denken wir gar nicht immer gleich an ein neues Album. Aber ich kann hier versprechen, dass wir an einem neuen Album arbeiten und es sollte gegen Ende 2010 rauskommen! Und ganz am Anfang war Metronomy einfach nur Spass. Man macht ja Kunst in erster Linie für sich und denkt da nicht direkt an eine Plattenpressung. Deshalb hat das eine Weile gedauert, bis unser erstes Album kam.

Du bist auch fleissiger Remixer und hast weit mehr Remixes veröffentlicht, als eigene Songs. Liegt dir das Remixen besser als das Songwriting?
Nein, auf keinen Fall. Mein eigenes Material macht mir am meisten Spass. Ich mag das Remixen, weil du da an bestehendem Material etwas herumspielen kannst und Ideen ausprobieren darfst. Du machst da echt Sachen, die du mit deiner eigenen Musik nie machen würdest! Und am Ende muss es natürlich auch dem Originalkünstler gefallen, das verleiht der Sache doch auch einen hohen Anspruch.

Interessiert es dich eigentlich, was der Originalkünstler von deinen Remixes hält?
Schau mal, wenn dich jemand fragt, ob du einen Track remixen würdest, dann haben sie dich aus bestimmten Gründen ausgewählt. Die geht nix mehr an, was du damit machst! (lacht) Natürlich ist es schon Ziel, etwas zu produzieren, das gefällt. Bei der Arbeit darfst du aber nicht daran denken, sonst kommt langweiliges Zeug raus. Ich will ausprobieren - und im Endeffekt ist der Remix mein Werk!

Fotos: usgang.ch

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