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3. Dezember 2007, 23:52 Music Konzert

Review: Skatalites @ Moods, 29.11.07

Dominik Mösching - Sie gehören zur Gründergeneration von Ska, Rocksteady und Reggae, haben in den Sechzigern zusammen mit Desmond Dekker und Bob Marley gespielt und begeistern bis heute immer neue Generationen: Die Skatalites. Am Donnerstag, 29. November brachten sie mit ihrem unverkennbaren Soun...

Sie gehören zur Gründergeneration von Ska, Rocksteady und Reggae, haben in den Sechzigern zusammen mit Desmond Dekker und Bob Marley gespielt und begeistern bis heute immer neue Generationen: Die Skatalites. Am Donnerstag, 29. November brachten sie mit ihrem unverkennbaren Sound karibisches Feeling ins Moods. Den Leuten gefiels – auch wenn (oder gerade weil?) Innovation und Experimentierfreude für die wackeren Recken aus Jamaika Fremdworte sind. Aber wer will es ihnen verübeln? Wer sich einmal von der absolut wohligen Zufriedenheit eines Lester „Ska“ Sterling, Alt-Sax, überzeugen konnte, weiss: Die schleppenden Offbeat-Sounds des Traditional Ska sind sein Leben. Und auch das seiner Mitstreiter, zu denen 2007 noch drei Originalmitglieder zählen. Neben Lester waren vor fast fünfzig Jahren nur Schlagzeuger Lloyd Knibb und Sängerin Doreen Shaffer schon in der Band.

Und es sind gerade die Vocal-Songs, die im Moods besonders überzeugen können. Zum einen, weil die souligen Ohrwürmer vom Charme Doreens leben und bei Evergreens wie Simmer Down oder The Rivers Of Babylon wohl alle mitsingen können. Zum anderen, weil die Instrumentals auf Dauer ziemlich monoton werden, weil sie halt meist nicht nur im gleichen Tempo geschrieben, sondern auch noch praktisch identisch aufgebaut sind: Thema, danach die Soli der einzelnen Bläser, Thema, Schluss. Dass dabei zudem nicht jeder Tune die Qualität eines Guns Of Navarone, eines Freedom oder eines Rock Fort Rock hat, liegt auf der Hand. Wenn dann aber diese All-Time-Favoriten gespielt werden, erreicht das Moods in der Tat karibische Temperaturen.

Im Zugabenblock, nach mehr als zwei Stunden und nach einer Ska-Version von Happy Birthday zu Ehren der bezaubernden Merchandise-Lady, sind dann die durchschnittlichen Passagen des Konzerts vergessen. Auch die vierzigminütige Verspätung zu Beginn erscheint nur noch unwichtig und kaum mehr der Rede wert. Denn man hat bekommen, was man erwartet hat: Musik, die einen über den Niederungen des Alltags schweben lässt wie die Nebelschwaden (nicht ganz gesetzeskonformen Ursprungs) über dem verschwitzten Publikum. Und weil Spannung und Entspannung Gegensätze sind, blieben die Überraschungsmomente wohl fast zwangsläufig auf der Strecke. Aber who cares? Lester “Ska” Sterling sicherlich nicht.

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