Review: Zermatt Unplugged - Dienstag
Eray Müller - Nach einem Jahr Pause startete gestern Abend in Zermatt die dritte Ausgabe von Zermatt Unplugged. Das Konzept scheint aufzugehen. Ein durchmischtes Publikum von jung bis alt reiste nach Zermatt, um den exklusiven Konzerten beizuwohnen. Mit leichter Verspätung eröffneten Dada A...
Mit leichter Verspätung eröffneten Dada Ante Portas nach acht Uhr das Festival mit dem ersten Konzert im Hauptzelt. Eine sichtlich gut gelaunte Band betrat die Bühne und startete sogleich mit "She Cries For Someone Else". Ein mutiger Entscheid, mit einem der grössten Hits zu beginnen, aber die Rechnung ging auf. Die Luzerner Band hatte das Publikum schnell im Griff. Es folgten weitere Hits wie "Dance Beside The Moon" oder "I Would Give You My Life". Es war das fünfte Konzert der Classics-Tour, wie Pee Wirz sagte. Und nirgends passe das Konzept besser als im wunderschönen Zermatt. Zwei Streicherinnen und zwei Bläser verstärkten die Band und gaben den Songs den klassischen und unverstärkten Touch.
Nach einer kurzen Umbaupause, die dann doch etwas länger dauert als angenommen, betrat der belgische Newcomer Milow die Bühne. Die Bezeichnung "Newcomer" treffe jedoch nicht ganz zu, korrigierte der Belgier den Programmansager, schliesslich sei er schon seit zehn Jahren unterwegs. Vor fünf grossen Buchstaben auf der Bühne (M-I-L-O-W) spielte das Trio (verstärkt durch eine Backgroundsängerin und einen Bassisten) die Songs, welche das altersmässig durchmischte Publikum hören möchte. Milow zog das Publikum schnell in seinen Bann, zu gut passten die minimal arrangierten Songs nach Zermatt. Eines ist klar: Milow macht das, was er macht, sehr gut, aber ob das, was er macht, allen gefällt, ist eine andere Frage. Die Songs sind mit der Zeit ziemlich eintönig. Auch seine grössten Hits "You Don't Know" und "Ayo Technology" tönen nicht anders. Ein gelungener Auftakt im Hauptzelt war es aber auf alle Fälle.
Im Foyerzelt spielten dann Brothertunes und unterhielten das Publikum mit ihren souligen und funkigen Songs. Viele waren jedoch auf dem Weg ins Vernissage, wo um halb zwölf das Konzert von Lunik beginnen sollte.
Auch hier verzögerte sich alles ein wenig, was aber nicht weit schlimm war. Als Lunik dann ihr Konzert begannen, war es augenblicklich ruhig und das Publikum horchte den schönen Songs, welche Jaël mit anmutiger Melancholie vortrug. Die Band wirkte sehr spontan, gut gelaunt und zeigte sich in bester Spiellaune. Auch Lunik hatten für das Zermatt Unplugged ein exklusives und beinahe unverstärktes Set zusammengestellt, das aus alten und neuen Perlen bestand. Bei "The Rest Is Silence" sorgte ein kurzer Stromunterbruch dann für eine Unplugged-Minute im wahrsten Sinne des Wortes. Die Band schien es nicht zu stören und improvisierte professionell. Lunik bedankten sich für die Walliser Gastfreundschaft, von welcher sie bereits am Abend zuvor verwöhnt worden waren, als ihnen in Täsch ein Grappa als Willkommensdrink serviert wurde. So lässt es sich doch leben.
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