Eagle*Seagull – The Year Of The How-To-Book

Verständlich, es ist verlockend, sich im Erfolg einer Platte auszuruhen und auf der gleichen Linie weiter zu gehen. Aber genauso verheissungsvoll dieser Pfad ist, so schmal ist er auch. Zwar stürzten Eagle*Seagull nicht gänzlich ab, sie wandeln aber hart am Abgrund der Belanglosigkeit, sind über weite Strecken nur einen Schritt davon entfernt, in die Tiefe der Langweile zu fallen. Dabei fängt alles so gut an. Die Streicher im Intro von You’re The Reason Why I’m Afraid To Die leiten den eingängigen Opener ein und der weiss zu gefallen. Eagle*Seagull zaubern wieder eine markante Melodie aus dem Hut, wie sie das bei Photograph auf dem Debüt, Eagle*Seagull, vermochten. Aber der Song ist dann auch schon das Highlight der Platte. Schon beim nächsten Track, I’m Sorry But I’m Beginning To Hate Your Face ist der quirlige Basslauf das Spannendste, aber selbst der wird schnell öde.

Spätestens in der Hälfte der Platte nerven die immer gleich klingenden Songs, beginnt man sich über den anfangs charmant wirkenden, nölenden Gesang von Eli Mardock zu ärgern und der Finger zuckt auf dem Off-Button der Fernbedienung. Je länger, je mehr verwandelt sich Song für Song in einen unendlichen Einheitsbrei – nicht langweilig, aber uninteressant. Schade, denn das Potential, welches das Debüt noch deutlich zeigte, wurde hier nicht genutzt, schlimmer noch; brach liegen gelassen. Vielleicht hätte sich die Band besser auf das Songschreiben als auf das Finden möglichst langer Titel konzentriert - die beiden genannten sind nämlich bei weitem nicht die längsten.

• Band: Eagle*Seagull
• Album: The Year Of The How-To-Book
• VÖ: Ab sofort im Handel erhältlich.

Eagle*Seagull live:

- 23. April - Kraftfeld, Winterthur

- 24. April - Sous Le Pont, Bern

- 25. April - Treibhaus, Luzern

Alle Infos auf der Myspaceseite von Eagle*Seagull.