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10. Januar 2008, 17:12 Music Kultur

West Side Story

Andrea Deschermeier - Die West Side Story, eines der wohl bekanntesten Musicals aller Zeiten, befindet sich anlässlich ihres 50-Jahr-Jubiläums derzeit auf grosser Welttournee. Vom 8. Januar bis am 10. Februar 2008 macht die Show nun auch in Zürich im Theater 11 Station.Bei der West Side Story hande...

Die West Side Story, eines der wohl bekanntesten Musicals aller Zeiten, befindet sich anlässlich ihres 50-Jahr-Jubiläums derzeit auf grosser Welttournee. Vom 8. Januar bis am 10. Februar 2008 macht die Show nun auch in Zürich im Theater 11 Station.

Bei der West Side Story handelt es sich im Wesentlichen um eine moderne Variante des klassischen "Romeo und Julia"-Themas. Als Schauplatz der Geschehnisse dient die Upper West Side im New York der 50er Jahre. Die beiden Jugendbanden Jets, Amerikaner polnischer Herkunft, und Sharks, eingewanderte Puerto-Ricaner, sorgen mit ihren Machtkämpfen für gehörig Unruhe im Viertel. In dieser gewalttätigen Umgebung lernen sich Maria (Ann McCormack) und Tony (David Curry) auf einer Tanzveranstaltung kennen und verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Sie ist die Schwester von Bernardo (Gabriel Canett), dem Anführer der Sharks, und er ein inzwischen eher loses Mitglied der Jets. Diese Konstellation birgt folglich einiges Konfliktpotential. Bei einem alles entscheidenden Kampf der beiden Banden wird Riff (Spencer Howard), der Anführer der Jets und ein enger Freund Tonys, von Bernardo tödlich verletzt und stirbt noch vor Ort. Rasend vor Wut greift Tony seinerseits Bernardo an und tötet ihn. Maria erfährt vom Tod ihres Bruders und ist zutiefst geschockt. Trotz Tonys Schuldeingeständnis beschliessen die beiden, gemeinsam zu fliehen. Doch dann kommt alles anders als geplant...

Bei der Broadway-Premiere 1957 waren die Meinungen der Kritiker noch ziemlich geteilt, allerdings schien schon damals Einigkeit darüber zu herrschen, dass es sich bei West Side Story um eines der ungewöhnlichsten Werke seit längerer Zeit handelt. Aber bereits bei der Europa-Premiere in London im folgenden Jahr war von der anfänglichen Skepsis nichts mehr zu spüren und sowohl das Publikum wie auch die Kritiker zeigten sich begeistert. Und so kam es, wie es kommen musste und aus dem erfolgreichen Musical wurde ein noch erfolgreicherer Film, der 1961 mit zehn Oscars ausgezeichnet wurde und somit nach wie vor einer der meistprämierten Filme aller Zeiten ist.

Obwohl die West Side Story bereits in den 50er Jahren entstanden ist, kann man ihr keineswegs mangelnde Aktualität vorwerfen. Die Geschichte von zwei Liebenden, die rivalisierenden Lagern angehören, ist so universell, dass sie zu jeder Zeit und überall verstanden werden kann. Selbst wenn man die Sprache komplett wegliesse, wären die Choreografien immer noch so aussagekräftig, dass sie für sich selbst sprächen. Das ist Tanz auf höchstem Niveau und darf getrost als Meisterleistung bezeichnet werden.

Etwas negativ aufgefallen sind allerdings die beiden Bildschirme rechts und links von der Bühne, auf denen die deutschen Untertitel eingeblendet werden. Dies geschieht zwar bestimmt in bester Absicht, lenkt aber, wenn man mitliest, enorm von den Geschehnissen auf der Bühne ab. Ausserdem sind die Texte oftmals zeitlich versetzt eingeblendet und teilweise schlecht übersetzt.

Wer sich aber dazu entschliessen kann, die Untertitel einfach zu ignorieren, darf sich auf eine tolle Show voll Musik, Tanz und Leidenschaft freuen.

Darsteller: Sean Attebury, David Curry, Scott Sussmann, Ann McCormack, Diane Phelan, Natascia Diaz, Lana Gordon, Gabriel Canett, Spencer Howard Regie: Jerome Robbins, Joey McKneely Musik: Leonard Bernstein Choreografie: Jerome Robbins, Joey McKneely Buch: Arthur Laurents Gesangstexte: Stephen Sondheim Musical Supervisor und Dirigent: Donald Chan

Homepage: www.westsidestory.ch

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