Magazin durchsuchen

Neuste Blogs

27. Mai 2010, 18:30 Konzert Music

Review: Schweizer Emergenza-Finale

Thibault Schiemann - Manolo Panic aus Zürich gewinnen das 8. Schweizer Emergenza-Finale und dürfen nun am 28. Mai an der süddeutschen Vorausscheidung in Stuttgart teilnehmen.Wer zu Beginn der Veranstaltung schon im Bierhübeli stand, konnte nicht anders als enttäuscht sein. Dass Leef erst ihr vie...

Manolo Panic aus Zürich gewinnen das 8. Schweizer Emergenza-Finale und dürfen nun am 28. Mai an der süddeutschen Vorausscheidung in Stuttgart teilnehmen.

Wer zu Beginn der Veranstaltung schon im Bierhübeli stand, konnte nicht anders als enttäuscht sein. Dass Leef erst ihr viertes Konzert gaben, merkte man nicht nur an ihrem physischen Auftritt, sondern auch an der musikalischen Darbietung. Hinzu kam ein schlechter Mix vom Mischpult und es blieb einem nichts anderes übrig, als entweder über die schöne Lichtshow zu staunen oder das Weite zu suchen. Es folgten Molotow Brass Orkestar, die sich von allen Anfangsbands hervortaten, Privatepublics und The Belp.

Langsam, so schien es, hatte der Mischer den Dreh raus, was sich zeitlich mit einem Highlight des Abends traf: King Dean rockte die Bühne und zeigte mit allen Mitteln der Kunst, warum sie dort oben stehen durften. Das tobende Publikum gab ihnen recht. Deftig ging es mit Legend 69 weiter, die ebenfalls eine energiegeladene Show lieferten, allerdings lange nicht so musikalisch versiert wie ihre Vorgänger. Im Anschluss spielten Rocked Blame ein eher schwaches und wenig überzeugendes Konzert.Doch dann folgte der zweite Höhepunkt des Abends: Manolo Panic betraten die Bühne und boten dem Bierhübeli eine turbulente Show. Da stimmte nicht nur die musikalischen Leistung, sondern auch die performative. Wer die Band verpasst hatte, durfte sich gehörig ärgern.Die Messlatte lag nun doch sehr hoch und The Bangkok Pisspots konnten trotz eines schönen Konzerts King Dean und Manolo Panic nicht das Wasser reichen. Für alle Hip-Hop-Freunde traten nun Matchedmates auf, die zur erfrischenden Abwechslung auch einmal zeigten, dass Beats sich sehr wohl mit Instrumenten realisieren lassen. Als letzte Band im Wettbewerb gaben noch Log Lady ihr bestes. Zwar keine hervorragende Show, aber sicher eine Band mit Potenzial.

Danach übernahmen The Jerks die Bühne, um der Jury Zeit für die Evaluation zu verschaffen. Obwohl die drei Stuttgarter ein einziges Energiebündel waren, blieb der Grossteil des Publikums unbewegt oder aus. Bei der Tatsache, dass viele schon sechs Stunden gestanden hatten und daher müde sein mussten, keine Überraschung. Als nun auch diese fertig waren, konnte die Siegerehrung endlich beginnen. Rasch wurden die Plätze elf bis sieben geehrt, Platz sechs nahm wegen einer erfolglosen Verlosung eines Snowboards ein bisschen zu viel Zeit in Anspruch. Wurden letztere immer mit einem kleinen Trostpreis verabschiedete, waren die ersten fünf mit grösseren Prämien versehen: Molotow Brass Orkestar durfte auf dem fünften Platz eine Cubase Essential von Steinberg entgegenehmen. Die Hagstromgitarre erhielten Rocked Blame für den vierten Platz. Der Bass von derselben Marke fiel den drittplatzierten von Legend 69 zu. Enttäuscht empfingen King Dean das für den zweiten Platz versehene Mapex-Schlagzeug. Desto grösser war die Freude bei Manolo Panic, die nun zwar mit leeren Händen, aber dafür nach Stuttgart fahren dürfen.

Alles in allem ein eher lauer Abend. Das Gros der teilnehmenden Bands überzeugte nicht und man wunderte sich ein wenig, im Schweizer Finale gewesen zu sein. Da konnten selbst Manolo Panic und King Dean mit ihren überzeugenden Darbietungen nichts dran ändern.

Für einen kleinen Eindruck zum Schluss noch das folgende Video vom Zweitplatzierten:

Manolo Panic

King Dean

Kommentare
Login oder Registrieren