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6. August 2010, 06:00 Kolumnen

Shots no. 2: Fahrrad und Gewitter

Dominik Mösching - Montréal ist eine Fahrradstadt. Die beste Nordamerikas, sagt man. Die Velowege sind breit und so gut vernetzt, dass man noch nicht einmal auf Wegweiser und Karten angewiesen ist.

Immer der Nase nach, das gilt auch für das Bixi-System mit den Mietvelostationen an jeder Strassenecke. Einmal fünf Dollar bezahlt, fährt für 24 Stunden gratis durch die Stadt, wer es clever anstellt: Weil die erste halbe Stunde gratis ist, deponiert man seinen Drahtesel nach 25 Minuten an der nächsten Station, wartet einen Augenblick und nimmt das Velo daneben – schon ist die Mietzeit auf Null zurückgesetzt.

So erkundet man nicht nur im Handumdrehen die tollen Szeneviertel Quartier Latin und Plateau Mont Royal mit ihrem frankophonen Flair, sondern auch die industriell geprägte Gegend um den Vieux Port. Ein Highlight der ganz eigenen Sorte wartet auf der anderen Seite des mächtigen Fleuve St. Laurent. Wenn nicht gerade der Grand Prix de Canada stattfindet, lässt sich die glatte Asphaltbahn des Formel-1-Circuits Gilles Villeneuve auch mit den Bikes befahren.

Allerdings sollte man die Bewölkung im Auge behalten – jeden Tag jagen die beeindruckenden Gewitterwolken, die sich innerhalb einer Stunde auftürmen, zuverlässig zwischen vier und sechs Uhr wahre Sturzbäche über die Trottoirs. Und bis man mit dem Bixi zurück in der Innenstadt ist, kann gut und gerne eine Stunde vergehen. Da lässt man dann angesichts des drohenden Regens doch einmal eine Bixi-Station aus, um trockenen Fusses die Auberge zu erreichen.

Montréal: Nahe am Wasser gebaut.

Brücken über dem Fleuve St. Laurent.

Circuit Gilles Villeneuve: Für einmal ein nicht-motorisierter Raser.

Wolken über dem Vieux-Port.

Bisherige Shots From the Road findest du hier.

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