The Joneses @ Zurich Film Festival
Raphaël Rück - Gestern Abend fand die schweizer Filmpremiere des amerikanischen Films „The Joneses“ im Rahmen der Out of Competition Premieren statt. Ehemalige Miss Schweiz Tanja Gutmann begrüsste das multikulturelle Publikum in einem breiten Solothurnerdeutsch, das sie netter Weise auch i...
Illusion, darum geht es auch im Film. Die Familie Jones ist nämlich keine echte Familie. Sie ist bloss die Zusammenwirkung gutaussehender Schauspieler, die Teil eines Self-Marketing Projekts sind. In anderen Worten: Die Joneses kriegen von multinationalen Firmen alle neusten Produkte und ihre Arbeit ist es diese in ihrem Umfeld äusserst begehrenswert zu machen. Das gelingt der erfahrenen Kate und vermeintlichen Mutter (Demi Moore) sowie den zwei Teenagern Mick (Ben Hollingsworth) und Jenn (Amber Heard) hervorragend. Leider hinkt der falsche Familienvater (David Duchovny) mit knappen 4% Verkaufserhöhungen den andern hinten nach und es droht ihm die Entlassung. Kate hat den Glauben an ihren Arbeitskollegen nicht verloren und schmeisst eine pompöse Party nach amerikanischem Stil. Ein riesiges Marketing Event, das zu gelingen scheint. Doch im Laufe der Handlung lösen sich die Figuren immer weiter von ihrer ursprünglichen Aufgabe und werden mit ihren Problemen konfrontiert.
Das Gedankenexperiment ist interessant und unterhaltsam. Derrick Borte, der von Haus aus Graphikdesigner ist und schon ein paar gesellschafskritische Kurzfilme ausweist, scheint sich ganz gut in amerikanischen Filmkonventionen auszukennen. Zum Glück schliesst er nicht mit dem üblichen faden Happy End, sondern lässt gewisse Fragen offen.
Ein Film über die heutige Konsumgesellschaft und den American Dream oder etwa auch Swiss Dream?
Kinostart: unbekannt