28. Februar 2008, 12:24 CD / Vinyl Music

Da ist natürlich die Stimme. Keine Frage, die klingt nach Lovebugs. Und trotzdem ist Adrian solo nicht einfach die "Liebeskäfer minus Musiker", wie es auf den ersten Blick den Anschein machen mag. Adrian Sieber denkt zwar auf seinem Solodebut nicht im Entferntesten daran, der Popmusik den Rücken zuzukehren. Aber "Adrian solo" bietet mehr, als süffige Popmelodien und zuckersüssen Gesang. Selbst wenn diese beiden Attribute nicht nur die Welt der Lovebugs, sondern auch die erste Solosingle von Sieber, The Healing, beschreiben.

Daneben setzt der Sänger und Musiker allerdings auf mehr stilistische Abwechslung, als wir sie von den Lovebugs her gewohnt sind. Der Song "Play" zeigt Anleihen an Popmusik aus den 80er-Jahren. Und bei diesen bedient er sich im Verlaufe der zwölf Songs immer wieder mit Vorliebe. "(Left A) Pretty Scar" geht zeitlich sogar noch weiter zurück - hinein in die Britrock-Ära der 70er. Adrian Sieber hat auf seinem Soloalbum alle Songs geschrieben, arrangiert, produziert und sämtliche Instrumente selber eingespielt. Dies sei schon immer sein Traum gewesen, bemerkt er in seiner Biographie. Er kann die Finger zwar nicht so ganz von den Lovebugs lassen und lehnt sich auf seinem Debut stilistisch nicht allzu weit aus dem Fenster hinaus. Das hat er aber auch nicht nötig, denn ein guter Popsong bleibt ein guter Popsong. Und solche schustert Sieber seit Jahren.

PS: Auf dem letzten Stück, "If You Just Knew", gibt's noch einen kurzen Einschub auf Schweizerdeutsch. Der stammt allerdings nicht von Adrian Sieber selber. Enttäuschung ist dennoch nicht angebracht - die Textzeile "Wed numä wüsstisch, wasd wettsch" singt ein gewisser K.L. aus B., seines Zeichens Sänger bei Z.W...

Release: 29.02.2008

Label/Vertrieb: Gadget

Interview: Adrian Sieber

Adrian Solo

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