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26. Januar 2011, 15:28 Movie

Tron Legacy

Christina Ruloff - Schöne neue Technologie! Nur wohin damit? Disney hat die 3D Technik perfektioniert. Solange damit aber nur Schmarren wie Tron Legacy produziert werden, gibt es wenig zu bejubeln. Da helfen auch die schönen Bilder und der coole Soundtrack von Daft Punk wenig.

Die Story handelt von dem gut frisierten Rebellen Sam, den es per Zufall in die Computerwelt seines Vaters verschlägt. Dort herrscht aber inzwischen ein übler Diktator namens Clu. Sein Ziel: Die Weltherrschaft! Sein Mittel: Eine riesige Armee!Wem das alles merkwürdig bekannt vorkommt, sei versichert, dass Tron Legacy keine im westlichen Film kultivierte Platitüde und kein noch so abgelutschtes Klischee auslässt. Die Handlung birgt entsprechend so wenig Überraschung wie eine Packung Milch: Man kriegt genau das, was drauf steht und was man erwartet: Ein Vater-Sohn-Drama, eine edle Amazone, ein von seinem Schöpfer und Freund enttäuschter Schurke und ganz viel Action.

Jeff Bridges spielt wieder Kevin Flynn (und seiner Alter Ego Clu)!

Die schwachsinnige Handlung ist nämlich nur Vorwand für eine lange und durchaus gelungene Aneinanderreihung von Verfolgungsjagden auf Töff und Raumschiff und für Kämpfe mit Faust und Scheibe. Da sieht man endlich, wozu die schöne 3D Technik gut ist. Objekte fliegen einem entgegen und zerspringen in tausend Stücke, Laserstrahlen erhellen die Leinwand und benebeln Geist und Sinne. Man schaut dem Spektakel vergnügt zu und immer wenn das Krachen und Knallen langweilig zu werden droht, wird eine ruhige Partie eingeschoben: Hier werden einem die neusten Informationen zum Weitergang der sinnlosen Story mit grosser Ernsthaftigkeit verfüttert. So kann auch wer den ersten Streifen aus dem Jahr 1982 nicht gesehen hat, dem Irrsinn wunderbar folgen. Jeff Bridges spielt sowohl den ergrauten Vater als den ewig jungen Diktator, sein Gesicht wurde schön zurecht gerendert und das (wie wohl auch eine Stange Geld) muss als Motivation genügt haben. Bridges macht seine Sache wie üblich gut, auch wenn er als friedliebender Zen-Mönch im Morgenrock mehr als einmal helles Gelächter auslöst. Der Rest des Personals tut nicht mehr als was man erwartet kann und das muss reichen. Hier hat alles begonnen: Die legendäre Spielhalle aus Tron

Ohne den schlicht genialen Soundtrack von Daft Punk (der wohl auch Menschen über 25 ins Kino locken wird) hätte dieser Streifen gar nichts Originäres oder Besonderes. Er kann einem im Gegenteil eine schreckliche Vorwarnung sein, wie Kino aussieht, wenn es lediglich nur noch ganz grosse oder winzige Filme geben wird – alles Retorte von der Stange, wie wir es schon kennen und hundertmal vorgesetzt gekriegt haben.

Bewertung: 2.5 von 5

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