Traumtänzerisch guter Folkrock: Schandmaul erobern sich das Volkshaus

Die Pause hat Schandmaul definitiv gut getan. 18 Monate Auszeit hatte sich die Band genommen und wahrlich verdient. Davor waren die sieben Musiker so gut wie ständig auf einer Bühne im deutschsprachigen Raum anzutreffen. Endlostouren geht an die Substanz, davon könnte Bob Dylan sicher auch ein Lied singen. Erholung und süsses Nichtstun sind offenbar nur eine kurze Zeit reizvoll für die Schandmäuler. In der Pause wurde nämlich fleissig neues Material komponiert und jetzt melden sich Schandmaul mit der neuen CD, Traumtänzer, eindrücklich zurück. Die irisch anmutenden Flöten im Intro zum Titelsong spielen schon ein wenig mit der Erwartungshaltung des Hörers, das künstliche Vinylknistern kokettiert zusätzlich mit einem Stilwechsel. Beides klingt allerdings sehr vielversprechend. Mit dem einsetzenden Schlagzeug lösen sich sämtliche Befürchtungen in Luft auf, die Flöten treten in den Hintergrund und schon sind Schandmaul zurück. Kraftvoll, wie gewohnt.

Ein Markenzeichen von Schandmaul ist heute sicher die Mischung aus wuchtigen Rockbeats und sanften Klangelementen wie der Schalmei oder anderen zärtlich anmutenden Flöten. Für die Blasinstrumente ist Birgit Muggenthaler-Schmack zuständig. Zu ihrem Bataillon gehört zudem der Dudelsack, der ein weiteres, markantes Element innerhalb der Melodiestrukturen von Schandmaul ist. So kommt er auch auf der neuen CD zum Einsatz. Zum Beispiel beim Stück Assassine. Zusammen mit Gitarre, Bass, Schlagzeug, Akkordeon und einer ganzen Armada an Instrumenten legt der Dudelsack das musikalische Fundament für die Songs von Schandmaul und bietet der warmen, klaren und gleichzeitig mit rauen Akzenten durchzogenen Stimme von Thomas Lindner soliden Halt. In den Texten der neuen CD steht auf unterschiedliche Arten immer mal wieder das Thema Verwandlung im Mittelpunkt. In den zwölf Jahren ihres Bestehens hat sich die Band dann auch gelegentlich leicht gewandelt. War das Mittelalter-Thema am Anfang noch sehr zentral in Musik und Texten der Band verankert, so klingen sie heute gern mal rockig und etwas härter und die mittelalterlichen Themen rücken gelegentlich in den Hintergrund. Allerdings bleiben sie ihren Wurzeln sowohl musikalisch als auch textlich stets treu. Freuen wir uns also darauf, Schandmaul nächste Woche live zu sehen.

Schandmaul - Geas Traum (1. Single aus dem aktuellen Album)

Students hat für euch 2x2 Tickets für die Shows in Zürich und Bern!

• Schandmaul
• 3. März 2011
• Volkshaus Zürich
• Tickets gibt es bei Starticket.

Fotos: Volker Beushausen

Copyright: F.A.M.E. Artist Recordings GmbH