KT Tunstall rockt Luzern
Eray Müller - KT Tunstall kam zurück nach Luzern, um das Publikum an derselben Stelle wie bereits vor sechs Jahren zu entzücken. Diesmal war jedoch alles etwas schwieriger.
KT Tunstall und ihre Band liessen sich nichts anmerken und spielten routiniert ihr Set, welches aus Songs ihrer drei Alben bestand. Kein Hit fehlte und bei manchen konnte man sogar das Publikum mitsingen und mitklatschen hören. Oder war das nur eine Einbildung? Highlights waren das nur von einem Sampler begleitete Other Side Of The World, Black Horse And The Cherry Tree, Suddenly I See, Saving My Face, Funnyman, Push That Knot Away und Come On, Get In sowie das solo und akustisch vorgetragene Amy-Winehouse-Cover Love Is A Losing Game, welches KT der kürzlich verstorbenen Sängerin widmete. Für einen kurzen Moment kam sogar Gänsehautstimmung auf.
Ebenfalls eher eine schlechte Nebenrolle spielten die Soundtechniker. Wenn die Band während einem halben Song mit den Technikern kommunizieren muss und die Sängerin deswegen sogar den Text vergisst, kann nicht alles ganz rund laufen. Die Soundprobleme waren zeitweise so schlimm, dass die Musiker ihre In-Ear-Monitore herausnehmen mussten, um überhaupt noch einen Ton treffen zu können. Die meisten Zuhörer merkten davon vermutlich nichts, so wie sie vom ganzen Konzert vermutlich nichts merkten. Der Sound hätte definitiv besser sein können, schliesslich ist man sich sowohl vom Saal als auch von der Band einen guten Soundmix gewohnt.
Der Graben war leider tief zwischen den einzelnen Akteuren. Nur selten war da Teamwork zu sehen. Die Band hat dabei alles richtig gemacht. Sie hat gegroovt und vor Spielfreude nur so gestrahlt. Und auch KT’s Freude, wieder in Luzern zu sein, nahm man ihr ab. Die Band ist nach all den Jahren immer noch sympathisch geblieben und kommt witzig und charmant rüber. Es machte unheimlich viel Spass, ihnen bei der Arbeit zuzuschauen. Hoffen wir, dass beim nächsten Mal alles wieder etwas besser wird. Verdient hätten es alle.
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KT Tunstall
Das war das schlechteste Konzert, welches ich je gesehenen habe. Als Zuschauer stand man immer zwischen Klatschen aus Anstand für die Künstlerin mit eigentlich geiler Stimme und toller Bühnenpräsenz und dem unterdrücken der Wut/Fassungslosigkeit gegenüber der Tontechnik..
Das ganze war ein Witz angefangen beim nicht eingeschalteten Mikrophon zu Beginn, KT Tunstall hat uns schreiend begrüsst, bis hin zum übermässigen Hall, der bis zum Schluss nicht zurückgestellt wurde. Man hatte oft das Gefühl es würde sich jeder Zeit überschlagen und von den intelligenten Texten blieb daher nur noch ein Stimmenbrei über.
Anhand der Bewegungen der Lippen der anderen Bandmitglieder konnte man erahnen, dass diese auch gesungen hätten, dies kam leider nie beim Publikum an. Ach ja und manche Gitarren waren offensichtlich tonlos an diesem Abend.
Ja das waren gut investierte 75.-