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26. Juli 2011, 01:30 Konzert Music

KT Tunstall rockt Luzern

Eray Müller - KT Tunstall kam zurück nach Luzern, um das Publikum an derselben Stelle wie bereits vor sechs Jahren zu entzücken. Diesmal war jedoch alles etwas schwieriger.

Eines vorweg: Es gab im Luzerner KKL drei Akteure, die eine wichtige Rolle spielten: die Band, das Publikum und die Soundtechniker. Während die Band an und für sich alles richtig machte, versagten die letzten beiden eigentlich während den ganzen neunzig Minuten. Drehen wir die Zeit zurück. Es ist Montagabend um 22.15 Uhr im Luzernersaal im KKL. Das Licht geht aus und eine gut gelaunte KT Tunstall betritt mit ihrer vierköpfigen Band die Bühne des Blue Balls Festival. Das Publikum schaut, als ob ein Maler auf der Bühne ein langweiliges Bild malt. Mit Mühe und Not versucht die Schottin, Stimmung in den Saal zu bringen. Was ist los? Das sonst so partyfreudige Schweizer Publikum versagt auf der ganzen Linie. Es klatscht zwar brav zwischen den Songs, aber während den Songs horcht es ganz gespannt den Tönen, als ob es an einem klassischen Konzert wäre. Naja, das Publikum hatte ein schweres Los im KKL. Es konnte eigentlich gar nichts richtig machen. Entweder war es zu leise oder gar nicht dort. Der Saal war nur sehr schlecht gefüllt und grosse Lücken machten es ziemlich einfach, während dem Konzert herumzuspazieren. Vielleicht mag auch dies der Grund gewesen sein, weshalb nie wirklich Stimmung aufkam. Man hörte sie schlicht und einfach nicht. Denn im Grunde genommen kam das Konzert gut an. Aber zeigt es doch, wenn es euch gefällt!

KT Tunstall und ihre Band liessen sich nichts anmerken und spielten routiniert ihr Set, welches aus Songs ihrer drei Alben bestand. Kein Hit fehlte und bei manchen konnte man sogar das Publikum mitsingen und mitklatschen hören. Oder war das nur eine Einbildung? Highlights waren das nur von einem Sampler begleitete Other Side Of The World, Black Horse And The Cherry Tree, Suddenly I See, Saving My Face, Funnyman, Push That Knot Away und Come On, Get In sowie das solo und akustisch vorgetragene Amy-Winehouse-Cover Love Is A Losing Game, welches KT der kürzlich verstorbenen Sängerin widmete. Für einen kurzen Moment kam sogar Gänsehautstimmung auf.

Ebenfalls eher eine schlechte Nebenrolle spielten die Soundtechniker. Wenn die Band während einem halben Song mit den Technikern kommunizieren muss und die Sängerin deswegen sogar den Text vergisst, kann nicht alles ganz rund laufen. Die Soundprobleme waren zeitweise so schlimm, dass die Musiker ihre In-Ear-Monitore herausnehmen mussten, um überhaupt noch einen Ton treffen zu können. Die meisten Zuhörer merkten davon vermutlich nichts, so wie sie vom ganzen Konzert vermutlich nichts merkten. Der Sound hätte definitiv besser sein können, schliesslich ist man sich sowohl vom Saal als auch von der Band einen guten Soundmix gewohnt.

Der Graben war leider tief zwischen den einzelnen Akteuren. Nur selten war da Teamwork zu sehen. Die Band hat dabei alles richtig gemacht. Sie hat gegroovt und vor Spielfreude nur so gestrahlt. Und auch KT’s Freude, wieder in Luzern zu sein, nahm man ihr ab. Die Band ist nach all den Jahren immer noch sympathisch geblieben und kommt witzig und charmant rüber. Es machte unheimlich viel Spass, ihnen bei der Arbeit zuzuschauen. Hoffen wir, dass beim nächsten Mal alles wieder etwas besser wird. Verdient hätten es alle.

Weitere Informationen:
KT Tunstall

Kommentare
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eraymueller 24.07.2016 um 21:28
Danke für Deinen Kommentar. Sehr schade... Ja, da habe ich nichts verpasst. Mal schauen, wie der Ton am Donnerstag bei The Corrs ist.
Tilda
Tilda 24.07.2016 um 17:28
Du kannst dich glücklich schätzen warst du nicht vor Ort, abgehen war unmöglich...
Das war das schlechteste Konzert, welches ich je gesehenen habe. Als Zuschauer stand man immer zwischen Klatschen aus Anstand für die Künstlerin mit eigentlich geiler Stimme und toller Bühnenpräsenz und dem unterdrücken der Wut/Fassungslosigkeit gegenüber der Tontechnik..

Das ganze war ein Witz angefangen beim nicht eingeschalteten Mikrophon zu Beginn, KT Tunstall hat uns schreiend begrüsst, bis hin zum übermässigen Hall, der bis zum Schluss nicht zurückgestellt wurde. Man hatte oft das Gefühl es würde sich jeder Zeit überschlagen und von den intelligenten Texten blieb daher nur noch ein Stimmenbrei über.
Anhand der Bewegungen der Lippen der anderen Bandmitglieder konnte man erahnen, dass diese auch gesungen hätten, dies kam leider nie beim Publikum an. Ach ja und manche Gitarren waren offensichtlich tonlos an diesem Abend.

Ja das waren gut investierte 75.-
Hocho
Hocho 28.07.2011 um 19:45
Schade, wenn ein Konzert dann so an der Stimmung des Publikums scheitert. KT ist doch auf der Bühne einfach umwerfend, da könnte ich gar nicht anders, als total abzugehen