12. September 2011, 10:49
Interview
dEUS romantisch im Interview
Vanessa Kunz - Romantik ist Arbeit. Ganze 2 Jahre haben dEUS im Studio verbracht um ihrem 6. Studio-Album "Keep You Close" das zu geben, was den Unterschied zum Alten bringt. students.ch spricht mit Drummer Stéph über billige Musik, Pilze und Herzschmerz.
students.ch: Vor ein paar Wochen war dEUS Act an den Winterthurer Musikfestwochen. Wie findest du es Open Air zu spielen?
Stéph: Es kommt immer auf die Umstände drauf an. Wenn das Wetter schön ist und die Leute gut gelaunt sind, kann es ganz cool sein, was Open Air zu machen.
students.ch: dEUS ist mittlerweile 20 und ihr durchschnittlich 40...
Stéph: Also ich bin 44.
students.ch: Genau. Seit dem Beginn eurer Karriere, was würdest du sagen, inwiefern hat sich dEUS in ihrer Art Musik zu machen verändert?
Stéph: Ich denke, wir sind zu einer Band herangewachsen, die sehr auf Details achtet. Ich bin mir der Musik an sich viel bewusster als noch vor 20 Jahren. Es ist immer das Thema mit, sich nicht zu wiederholen. Es ist möglich zwei ganz ähnliche Songs zu schreiben, unabhängig von einander und die durch Kleinigkeiten zu etwas ganz eigenem zu machen. Es ist auch so, dass je länger man in einer Band spielt, desto mehr muss man die positiven, aber auch negativen Seiten der anderen Bandmitglieder akzeptieren (Steph muss lachen). Ow, wart mal schnell.
Wir werden von irgendeinem Mann unterbrochen, ich verstehe kein Wort. So muss sich wohl französisch anhören.
Stéph: Sorry, ich bin gerade etwas am Basteln. (Wie er das jetzt meint, weiss ich nicht genau).
students.ch: Kein Problem.
Stéph: Wo waren wir stehen geblieben?
students.ch: Ähmm, das mit den Veränderungen seit Bandbeginn und so.
Stéph: Aja, genau. Nun, Veränderungen. Je älter das du wirst, desto mehr verändert sich auch die Wahrnehmung Musik zu machen. Zum Besseren oder zum Schlechteren, wie man will. Buah, eigentlich sind das so viele Sachen. Eine taffe Frage.
students.ch: Die Musikindustrie verändert sich heutzutage so schnell. So viele neue Musiker erscheinen, all diese von oben nach unten durchmischten Genres, ein wenig Achterbahn like kann man sagen. Ist dEUS überhaupt an all diesen Dingen interessiert, beeinflusstes euch oder bleibt ihr einfach strikt eurem Stil treu?
Stéph: Wir versuchen keiner Hipness nachzurennen. Wenn man mit all den neuen Künstlern mithalten müsste, die heutzutage wie Pilze aus dem Boden schiessen, dann wäre man nur verwirrt, beleidigt und würde irgendwie mit einer Identitätskrise zu kämpfen haben. Unsere Identität existiert seit 20 Jahren. Heute gibt es nicht mehr viele Bands, die das sagen können. Es ist wichtig, bei dem zu bleiben, was man wirklich will, klar wird man beeinflusst von ein paar anderen Bands. Persönlich finde ich das alte Zeugs, aus den 70ern, 80ern, 90ern immer noch total cool. Ich folge zwar auch dem modernen Dubstep Zeug, Gut. Sagen wir, von den vielen Bands, die jährlich aus der Anonymität springen, verfolge ich ca. 5 bis 6. Es sind ja auch nicht alle gut, ganz nebenbei gesagt. Ich höre zum Beispiel Klaxons, Magnetic Man oder kennst du Gogyi?
students.ch: Nein, tu ich nicht. (Stéph versuchte mir zu erklären, welche Band er meinte. Nach gründlicher Recherche, weiss ich es heute noch nicht.)
Stéph: Die musst du mal hören. Die sind wirklich gut. Kennst du Beirut?
students.ch: Ja, die kenne ich.
Stéph: Die machen ganz ähnliche Musik. Es ist eine Mischung aus Beirut, Fleed Foxes und noch ein bisschen Peter Gabriel.
students.ch: Na gut, ich werde mich mal schlau machen.
Stéph: Wunderbar. Mmh, was gibt’s denn da noch. Weißt du, mein Hunger im Moment neue Bands zu entdecken ist sehr tief. Es gibt so vieles und ich hab nicht wirklich viel gern. Es ist nicht mehr so wie früher. Heute wird einfach alles recycelt. Langweilig irgendwie.
students.ch: Findest du, die moderne Musik ist billig geworden?
Stéph: Du meinst, weil alles recycelt wird? Ja. Das hat auch mit der Plattenindustrie zu tun. Man versucht einfach alles. Wenn was nicht funktioniert, macht man das. Wenn das nicht klappt, macht man dies. Solange, bis man Erfolg hat. Es sind komische Zeiten. Aber es werden natürlich auch coole Sachen entdeckt. Man muss sie einfach suchen.
students.ch: Sprechen wir über dEUS neues Album „Keep You Close“, welches hier in der Schweiz am 19. September auf den Markt kommt. Erzähl mir davon.
Stéph: Für mich ist es ein sehr romantisches Album. Epischer als die Vorhergehenden auf jeden Fall. Wir haben alle sehr hart gearbeitet dafür. Wir waren 2 Jahre im Studio und werden nach dieser Tour eine lange Reise machen (Stéph lacht). Das Album „Keep you close“ ist ein Kompromiss. Wir hatten ungefähr 45 Songs und zuerst wollten wir eigentlich ein Doppelalbum machen. Aber wir hatten keine Ahnung, welcher Song auf welches Album passen könnte. Wir fragten uns dann, wieso zwei Alben machen, wenn wir ein wirklich gutes Einzelstück, ein Killer no Filler Album fertigen könnten.
students.ch: Du sagst ein sehr romantisches Album. Wird man mit den Jahren weiser, wenn es um das Thema Liebe und Herzschmerz geht.
Stéph (nachdenklich): Man hat mehr Erfahrung.
students.ch: Aber es wird nicht einfacher?
Stéph: Auf keinen Fall. Je älter, desto mehr Erfahrungen, aber die Gefühle bleiben die Gleichen. Wenn dein Herz bricht, ist es mit 20 genau so, wie es mit 90 auch sein wird. Die Gefühle bleiben so wie immer.
students.ch: Ist es aber einfach darüber zu singen, spielen oder zumindest schreiben?
Stéph (lachend): Da musst du Tom fragen.
students.ch: Haha, aber du bist ja emotional in die Stück involviert!
Stéph: Für uns ist es nicht schwierig einen Love Song zu schreiben, wir lieben es. Manchmal braucht es nur ein Liebeslied um die Atmosphäre einer ganzen Platte zu brechen. DEUS würde nicht DEUS sein, wenn es keine Lovesongs gäbe.
students.ch: Der bedeutendste Track auf dem Album ist für dich..?
Stéph: Easy.
students.ch: Der Letzte also.
Stéph: Genau. In diesem Song hat es so viele Arten von Gefühlen. Er ist ein wunderbarer Epilog für die ganz CD. Ich gehe soweit und sage, „Easy“ ist einer der schönsten Song, die DEUS jemals gehabt hat. Für mich ist es auf jeden Fall ein spezieller Song. Hast du das Album schon gehört?
students.ch: Ja, hab ich.
Stéph: Dann weißt du, was ich vielleicht meine. Der erste Teil nur mit dem Jam und dann der zweite Abschnitt mit den Violinen und dem anderen Zeug, einfach ein wunderschöner Endingsong.
students:ch: Sag mal Stéph, wie lange wollt ihr das eigentlich noch machen?
Stéph: Diese Frage, stellen wir uns jeden Tag. Niemand weiss eine Antwort darauf. Ich denke, solange wir Spass daran haben Songs zu produzieren, live zu spielen, werden wir nicht mit dem Plattenmachen aufhören. Es wäre schade, wenn diese Band aufgrund der schrumpfenden Fananteile kaputt gehen würde. Oder wenn die Band einfach keinen Bock mehr hat. Solange die Vibes gut sind, werden wir auf jeden Fall mit der Musik weitermachen. So 10, 15 Jahre, Obwohl, dann sind wir auch schon 50.
Offizielle Homepage: dEUS
Hier gibts eine Preview auf das neue Album "Keep You Close"
Stéph: Es kommt immer auf die Umstände drauf an. Wenn das Wetter schön ist und die Leute gut gelaunt sind, kann es ganz cool sein, was Open Air zu machen.
students.ch: dEUS ist mittlerweile 20 und ihr durchschnittlich 40...
Stéph: Also ich bin 44.
students.ch: Genau. Seit dem Beginn eurer Karriere, was würdest du sagen, inwiefern hat sich dEUS in ihrer Art Musik zu machen verändert?
Stéph: Ich denke, wir sind zu einer Band herangewachsen, die sehr auf Details achtet. Ich bin mir der Musik an sich viel bewusster als noch vor 20 Jahren. Es ist immer das Thema mit, sich nicht zu wiederholen. Es ist möglich zwei ganz ähnliche Songs zu schreiben, unabhängig von einander und die durch Kleinigkeiten zu etwas ganz eigenem zu machen. Es ist auch so, dass je länger man in einer Band spielt, desto mehr muss man die positiven, aber auch negativen Seiten der anderen Bandmitglieder akzeptieren (Steph muss lachen). Ow, wart mal schnell.
Wir werden von irgendeinem Mann unterbrochen, ich verstehe kein Wort. So muss sich wohl französisch anhören.
Stéph: Sorry, ich bin gerade etwas am Basteln. (Wie er das jetzt meint, weiss ich nicht genau).
students.ch: Kein Problem.
Stéph: Wo waren wir stehen geblieben?
students.ch: Ähmm, das mit den Veränderungen seit Bandbeginn und so.
Stéph: Aja, genau. Nun, Veränderungen. Je älter das du wirst, desto mehr verändert sich auch die Wahrnehmung Musik zu machen. Zum Besseren oder zum Schlechteren, wie man will. Buah, eigentlich sind das so viele Sachen. Eine taffe Frage.
students.ch: Die Musikindustrie verändert sich heutzutage so schnell. So viele neue Musiker erscheinen, all diese von oben nach unten durchmischten Genres, ein wenig Achterbahn like kann man sagen. Ist dEUS überhaupt an all diesen Dingen interessiert, beeinflusstes euch oder bleibt ihr einfach strikt eurem Stil treu?
Stéph: Wir versuchen keiner Hipness nachzurennen. Wenn man mit all den neuen Künstlern mithalten müsste, die heutzutage wie Pilze aus dem Boden schiessen, dann wäre man nur verwirrt, beleidigt und würde irgendwie mit einer Identitätskrise zu kämpfen haben. Unsere Identität existiert seit 20 Jahren. Heute gibt es nicht mehr viele Bands, die das sagen können. Es ist wichtig, bei dem zu bleiben, was man wirklich will, klar wird man beeinflusst von ein paar anderen Bands. Persönlich finde ich das alte Zeugs, aus den 70ern, 80ern, 90ern immer noch total cool. Ich folge zwar auch dem modernen Dubstep Zeug, Gut. Sagen wir, von den vielen Bands, die jährlich aus der Anonymität springen, verfolge ich ca. 5 bis 6. Es sind ja auch nicht alle gut, ganz nebenbei gesagt. Ich höre zum Beispiel Klaxons, Magnetic Man oder kennst du Gogyi?
students.ch: Nein, tu ich nicht. (Stéph versuchte mir zu erklären, welche Band er meinte. Nach gründlicher Recherche, weiss ich es heute noch nicht.)
Stéph: Die musst du mal hören. Die sind wirklich gut. Kennst du Beirut?
students.ch: Ja, die kenne ich.
Stéph: Die machen ganz ähnliche Musik. Es ist eine Mischung aus Beirut, Fleed Foxes und noch ein bisschen Peter Gabriel.
students.ch: Na gut, ich werde mich mal schlau machen.
Stéph: Wunderbar. Mmh, was gibt’s denn da noch. Weißt du, mein Hunger im Moment neue Bands zu entdecken ist sehr tief. Es gibt so vieles und ich hab nicht wirklich viel gern. Es ist nicht mehr so wie früher. Heute wird einfach alles recycelt. Langweilig irgendwie.
students.ch: Findest du, die moderne Musik ist billig geworden?
Stéph: Du meinst, weil alles recycelt wird? Ja. Das hat auch mit der Plattenindustrie zu tun. Man versucht einfach alles. Wenn was nicht funktioniert, macht man das. Wenn das nicht klappt, macht man dies. Solange, bis man Erfolg hat. Es sind komische Zeiten. Aber es werden natürlich auch coole Sachen entdeckt. Man muss sie einfach suchen.
students.ch: Sprechen wir über dEUS neues Album „Keep You Close“, welches hier in der Schweiz am 19. September auf den Markt kommt. Erzähl mir davon.
Stéph: Für mich ist es ein sehr romantisches Album. Epischer als die Vorhergehenden auf jeden Fall. Wir haben alle sehr hart gearbeitet dafür. Wir waren 2 Jahre im Studio und werden nach dieser Tour eine lange Reise machen (Stéph lacht). Das Album „Keep you close“ ist ein Kompromiss. Wir hatten ungefähr 45 Songs und zuerst wollten wir eigentlich ein Doppelalbum machen. Aber wir hatten keine Ahnung, welcher Song auf welches Album passen könnte. Wir fragten uns dann, wieso zwei Alben machen, wenn wir ein wirklich gutes Einzelstück, ein Killer no Filler Album fertigen könnten.
students.ch: Du sagst ein sehr romantisches Album. Wird man mit den Jahren weiser, wenn es um das Thema Liebe und Herzschmerz geht.
Stéph (nachdenklich): Man hat mehr Erfahrung.
students.ch: Aber es wird nicht einfacher?
Stéph: Auf keinen Fall. Je älter, desto mehr Erfahrungen, aber die Gefühle bleiben die Gleichen. Wenn dein Herz bricht, ist es mit 20 genau so, wie es mit 90 auch sein wird. Die Gefühle bleiben so wie immer.
students.ch: Ist es aber einfach darüber zu singen, spielen oder zumindest schreiben?
Stéph (lachend): Da musst du Tom fragen.
students.ch: Haha, aber du bist ja emotional in die Stück involviert!
Stéph: Für uns ist es nicht schwierig einen Love Song zu schreiben, wir lieben es. Manchmal braucht es nur ein Liebeslied um die Atmosphäre einer ganzen Platte zu brechen. DEUS würde nicht DEUS sein, wenn es keine Lovesongs gäbe.
students.ch: Der bedeutendste Track auf dem Album ist für dich..?
Stéph: Easy.
students.ch: Der Letzte also.
Stéph: Genau. In diesem Song hat es so viele Arten von Gefühlen. Er ist ein wunderbarer Epilog für die ganz CD. Ich gehe soweit und sage, „Easy“ ist einer der schönsten Song, die DEUS jemals gehabt hat. Für mich ist es auf jeden Fall ein spezieller Song. Hast du das Album schon gehört?
students.ch: Ja, hab ich.
Stéph: Dann weißt du, was ich vielleicht meine. Der erste Teil nur mit dem Jam und dann der zweite Abschnitt mit den Violinen und dem anderen Zeug, einfach ein wunderschöner Endingsong.
students:ch: Sag mal Stéph, wie lange wollt ihr das eigentlich noch machen?
Stéph: Diese Frage, stellen wir uns jeden Tag. Niemand weiss eine Antwort darauf. Ich denke, solange wir Spass daran haben Songs zu produzieren, live zu spielen, werden wir nicht mit dem Plattenmachen aufhören. Es wäre schade, wenn diese Band aufgrund der schrumpfenden Fananteile kaputt gehen würde. Oder wenn die Band einfach keinen Bock mehr hat. Solange die Vibes gut sind, werden wir auf jeden Fall mit der Musik weitermachen. So 10, 15 Jahre, Obwohl, dann sind wir auch schon 50.
Offizielle Homepage: dEUS
Hier gibts eine Preview auf das neue Album "Keep You Close"
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