Restless @ Zurich Film Festival
Raphaël Rück - Gus Van Sant lädt uns zu einer Reise in sein pastellfarbenes Portland/Oregon, wo er lebt und arbeitet und erzählt von den letzten Tagen einer jugendlichen Liebe. Ein Auge lacht, das andere weint.
Annabel wird sterben. Schnell wird der Handlungsrahmen gesetzt und das Ende ist voraussehbar. Doch der Film ist nicht die Geschichte einer Krebskranken. Vielmehr behandelt Van Sant eines seiner Lieblingsthemen: Die Jugend mit all ihren bunten Variationen. Vom Alkoholikersohn, der in "Elephant" seine Schulkameraden vor Amokläufer rettet über dem psychotischen Kurt Cubain in "Last Days" bis zum gequälten Skater in "Paranoid Park" zeugt sein Werk von einer hohen Sensibilität für junge Menschen und unterschiedlichste Lebenssituationen. Diesmal sind es zwei verliebte "Freaks", denen die Tricks nie auszugehen scheinen, um ihrem traurigen Schicksal die Stirn zu bieten.
Denen, die seine früheren Filme kennen, wird der Tonwechsel schon in "Milk" aufgefallen sein. Sein neustes Werk ist verglichen zum schwarzweissen "Mala Noche" oder dem langwierigen "Jerry" leichte Kost. Noch nie war Van Sant so komisch und "Restless" bietet den idealen Einstieg in das Universum des enfant terrible aus Portland.
Die naive Liebesbeziehung, die er porträtiert, ist rührend. Die Protagonisten, gespielt von Alice Star Mia Wasikowska und Dennis Hopper Sohn Henry Hopper, bezaubernd.
Bewertung: 4 von 5
- Dauer: 91 Minuten
- Regie: Gus Van Sant
- Darsteller: Henry Hopper, Mia Wasikowska, Ryo Kase
- Kinostart: 10.11.2011