Sigur Rós: Vom Konzert zum Kunstwerk
Eray Müller - Zum Abschluss ihrer dreijährigen Kreativpause veröffentlichen Sigur Rós mit „Inni“ eine wunderbare und kunstvoll gestaltete Livedokumentation.
2008 tourte die isländische Band mit ihrem Album
Með suð í eyrum við spilum endalaust durch die Welt und machte Ende November auch im Alexandra Palace in London Halt, um eine Show der Superlative zu bieten. Zwar nicht so pompös wie bei den grossen Stadionacts, daher umso passender und ergreifender, so wie es sich für
Sigur Rós halt gehört. Dieser Besuch wurde nun auf äussert künstlerische Art zusammengeschnitten. „Inni“ zeigt Highlights der beiden Londoner Konzerte, wie sie intimer nicht sein könnten. Der Film lässt sich nur schwer beschreiben. Während die einen „Inni“ als langweiligen grösstenteils schwarzweissen Konzertfilm sehen, bei welchem die Bilder unscharf sind und rauschen, sind andere begeistert von der Atmosphäre und der Stimmung, welche die Dokumentation transportiert. „Inni“ ist ein Film, dem man sich hingeben muss. Nur so kann die Musik ihre Wirkung entfalten. Die kargen Bilder bilden einen wunderschönen Kontrast zum vollen Sound. Highlights sind
Svefn-g-englar,
Fljótavík, das viertelstündige
Popplagið sowie
Sæglópur, bei welchem der weisse Vorhang aus früheren Tourneen durch einen Regenvorhang ersetzt wurde, auf welchen die Bilder projiziert wurden.
Sigur Rós haben zusammen mit dem kanadischen Regisseur Vincent Morisset, welcher auch schon für „Miroir Noir“ von Arcade Fire verantwortlich war, ein Konzert in ein besonderes Kunstwerk verwandelt. Zwischen den einzelnen Songs werden Sequenzen aus früheren Tagen eingeblendet. Nach einer Kreativpause und dem Solo-Ausritt von Sänger Jónsi befindet sich die Band zurzeit wieder im Studio, um das neue Album aufzunehmen. Die Veröffentlichtung ist für Frühling 2012 vorgesehen. Bestimmt werden die Isländer dann auch wieder das Schweizer Publikum mit ihrem grossartigen Sound verzaubern.
"Inni" ist im Handel erhältlich.
Weitere Informationen:
Sigur Rós