Kino: Abrir puertas y ventanas
Gregor Schenker - Drei junge Frauen zwischen Liebe und Freiheitsdrang: Die argentinisch-schweizerische Koproduktion portraitiert ein schwieriges Geschwisterverhältnis.
Nach dem plötzlichen Tod ihrer Grossmutter – die Eltern sind schon lange tot – fällt den dreien die Aufgabe zu, sich um das Erbe zu kümmern. Gar nicht so einfach. Die jungen Frauen pendeln zwischen Geschwisterliebe und dem Drang nach Freiheit. Einerseits setzen sie sich zusammen aufs Sofa und hören alte Platten, andererseits schliessen sie sich auf ihre Zimmer ein oder hauen mit dem Freund ins Ausland ab. Marina hängt an den Erinnerungsstücken, die anderen beiden würden lieber neu anfangen. Das Abschliessen mit der Vergangenheit ist schmerzhaft. Die Stimmung ist gereizt. Da wird die Schwester schon mal zur "Fotze".
Milagros Mumenthaler portraitiert das Auseinanderdriften und Zusammenkommen der Schwestern mit viel Stille, wenig Tempo und subtiler Kameraarbeit. Wenn sich die Frauen nicht grad zoffen, tut sich kaum etwas. Es gäbe wenig zu sehen, liefen die drei nicht stets leichtbekleidet durch die Gegend; manchmal machen sie sich auch nackt.
Aber Achtung: das Maximum an Pornografie ist ein haariger Männerarsch.
Bewertung: 3 von 5
- Titel: Abrir puertas y ventanas
- Land: Argentinien/Schweiz
- Regie: Milagros Mumenthaler
- Darsteller: Maria Canale, Martina Juncadella, Ailin Salas
- Verleih: Look Now!
- Start: 10. Mai 2012