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23. April 2007, 00:00 Konzert

Rise Against @ Rohstofflager, 18.4.2007

Stefanie Keller - Die Emo-Punkband Rise Against liess am 18. April die Wände im Zürcher Rohstofflager zittern. Ich bin drin! Mit Müh und Not und einer grosszügigen Türsteherin hab ich’s also doch noch ins Rohstofflager geschafft. Zuvor ohne Stadtplan und ohne Plan, wo sich die neue Locati...

Die Emo-Punkband Rise Against liess am 18. April die Wände im Zürcher Rohstofflager zittern.

Ich bin drin! Mit Müh und Not und einer grosszügigen Türsteherin hab ich’s also doch noch ins Rohstofflager geschafft. Zuvor ohne Stadtplan und ohne Plan, wo sich die neue Location überhaupt befindet. Doch der Zuschauerstrom von den Parkhäusern ins Rohstofflager war unübersehbar. Ich hab mich dann also da „reingeschlichen“, es katapultierte mich aber sogleich fast wieder rückwärts zur Tür hinaus. Der Saal des Röschtis war bis zu den Ausgängen randgefüllt und aus dem Innenraum dröhnte Hardcore-Punk. Nur durch die kräftigen Bassschläge und der röhrenden Stimme des Frontsängers war es schwierig die Vorband von Rise Against zu identifizieren. Zudem hatte ich als kleines Mädel null Chance einen Blick auf die Bühne zu erhaschen. Nervöse Punks und Skater-Typen die ungeduldig und abwechselnd auf ihren Füssen standen, versperrten mir den Blick. Ich entschied aus strategischen Gründen das Parterre zu verlassen und auf die Tribüne zu gehen, was sich später wiederum als überlebenswichtige Entscheidung erwies.

Es schien so, als würde sich niemand an den beiden Vorbands The Bronx und Cancer Beats interessieren. Es herrschte reges treiben und das Bier floss in Strömen. Nach zwei Stunden verwandelte sich die heitere Stimmung in forderndes Klatschen und Pfeiffen. Alle waren nur gekommen, um die Emo-Punkband Rise Against zu sehen. Um 22.00 Uhr war es dann endlich soweit. Kaum betrat das erste Bandmitglied die Bühne wurden alle Handys gezückt und fleissig gefilmt und geknippst. Mein Anblick von der Tribühne ähnelte einem hellblau wogenden Lichtermeer. Rise Against begannen zu spielen und das Publikum war nun definitiv nicht mehr zurückzuhalten. Vom ersten Lied an sangen sie jedes einzelne Wort mit und führten sich auf wie ein wilder Ameisenhaufen. Unzählige Stagediver versuchten sich über die Hände des Publikums nach vorne zur Bühne zu mogeln. Ihr Trip endete dann aber meistens kopfüber und unsanft in den Händen der Securitas. Ich hingegen war einfach nur froh, mir ein Plätzchen auf der Tribüne gesichert zu haben, obwohl ich meine 250cm2 auch hart verteidigen musste. Frontsänger Tim McIlrath schien von seinen Fans regelrecht angesteckt worden zu sein. Mittlerweile durchnässt vom eigenen Schweiss schrie er sich bis zum letzten Song fast die Kehle aus dem Leibe. Dann verschwanden sie hinter der Bühne. Nach mehrminütigem „Zugabe“-Geschrei des Publikums verliess ich beinahe und enttäuscht über das aprupte Ende des Konzertes die Halle. Ich stellte aber dann fest, dass sich Tim nochmals mit einer Gitarre in der Hand auf die Bühne bewegte. Mit zwei unglaublichen Solos bewies er, dass er sogar auch „singen“ kann. Jetzt wurde es durch die gezückten Feuerzeuge kurz romantisch, bevor dann die ganze Truppe mit Prayer of the Refugee nochmals Vollgas gab. Es galt erneut die Hosen festzuhalten und ´ne Portion Haarspray nachzutragen, damit die Frisur trotz Gegenwind perfekt hielt. Und wenn meine Trommelfelle dieses Mal nicht geplatzt sind, dann definitiv beim nächsten Konzert dieser bemerkenswerten Band. Was für ein Abend!

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Quelle: riseagainst.com
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