Blog 1 - Dina: Männliche Geschlechtsorgane
students Redaktion - Blog Nr. 1 von HP Ambassadorin Dina Tageldin über das Thema: Anatomie und Physiologie II: 101 on how to kill a man
Irchel Campus Universität Zürich
Anatomie und Physiologie II
Thema: Männliche Geschlechtsorgane – oder auch 101 on how to kill a man
Gemütszustand: gestresst, müde
Die Augen kaum offen, Kaffee in der Hand renne ich zum Vorlesungssaal mit dem Gedanken „Bitte bitte nicht zu spät sein!!“. Ich öffne die Tür und husche rein und rutsche schnell in die Sitzreihe mit meinen Kollegen. Nach 5 Minuten Kramen finde auch ich in meiner riesigen Sporttasche (heute muss ich noch in die Tanz Spezialisierung und Fussball Vertiefung – eine der Pluspunkte am Sportstudium: Ich bekomme Credits fürs Sporttreiben) meine Vorlesungsnotizen mit dem Titel Männliche Geschlechtsorgane. Das kann ja interessant werden weil mein Professor irgendwie an Lennie Small von dem Roman Of Mice and Men erinnert – nicht das er mental beeinträchtigt ist, sondern eher weil er wie ein grosses, brillantes Kind rüberkommt.
Aber bereits die einleitenden Worte fesseln mich:
„Heute ist eine ganz wichtige Vorlesung. Wenn Sie genau aufpassen lernen sie heute wie man einen Mann leiden lässt - sogar umbringt“.
Da wird man doch hellhörig und spitzt die Ohren – was hat sich unser lieber Professor wieder ausgedacht?
Es folgt anderthalb Stunden spannende Vorlesung: Testis, Spermatozoen, Epididymis, Ductuli efferentes, Ductuli epididymis, Tubuli seminiferi contorti. In meinem Kopf schwirren lateinische Ausdrücke die alle mindestens dreimal in lang gezogener, richtigen Aussprache wiederholt wurden: Eeee-piii-diii-düüü-miis. Tubuli semi-fee-rii con-toor-tiii. Dabei macht er das wahrscheinlich zum grössten Teil für sich selbst, da er mit der Aussprache von lateinischen Wörtern ein Problem hat. So wird beispielsweise aus Oxytozin schon seit Wochen Oxytotitozin – aber zumindest konsequent jedes Mal gleich falsch.
Dann endlich die versprochenen Infos:
Ductus deferens – auch Samenstrang genannt – verbindet die Nebenhoden mit der Harnröhre. Der ducuts deferens ist palpierbar, was so viel bedeutet wie: man kann ihn ertasten. Da unser Professor denkt, dass man sich etwas, dass man in der Praxis selbst ausprobiert hat besser merken kann als nur Theorie meinte er wir sollten heute alle nach hause gehen und den ductus deferens abtasten, und wenn wir schon grad dran sind, sollten wir ihn auch mal zuklemmen.
„Aber bitte mit Vorsicht geniessen – es könnte sein, dass die Schmerzen so gross sind, dass sie ohnmächtig werden.“
In dieser Hinsicht seien Frauen den Männern gegenüber überlegen meinte er noch beiläufig, da man uns nicht so leicht in die Knie bringt.
Dann auf der letzten Folie Punkt zwei:
Blutdruck eines erregten Schwellkörpers – dieser sei so gross, das wenn man in die Aa. Helicinae (wieder ein beliebtes Lateinisches Wort: Heeee-liii-ziiii-naaa-eeee), die Arterie die den Schwellkörper mit Blut versorgt, mit einer Nadel sticht würde das Blut bis du 10 Meter in die Höhe spritzen.
„Das gibt dann eine schöne, grosse, rote Fontäne und man blutet innerhalb von 5 Sekunden aus!“
Zum Schluss noch ein paar aufmunternde Worte der Profs „Keine Angst Männer – Sie sollten sowieso nur Frauen, denen sie vertrauen, so nah an sich dran lassen und zumindest werden Sie alle zumindest eine Frage in der Prüfung beantworten können“.
Vorlesung fertig, ich schmeisse meine Notizen in die Tasche, der Kaffee ist leer, die Stimmung ist gut und ich bin bewaffnet für den Tag – in mehr als nur einem Sinn.