Mini-Playback-Show im Komplex - The Knife: Naja...
Ramon Göldi - Irgendwo zwischen indischem Superkondi und frenetischen Sirenenklagen bewegte sich das Klangspektrum des gestrigen 'The Knife'-Konzerts. Elektronisch? Ja. Elektrisierend? Kommt drauf an.
Aber fangen wir doch vorne an. Bereits um 19.00 Uhr öffnete der Konzertsaal seine Pforten und ganze Ströme von Besuchern erbaten tatsächlich schon um diese Zeit Einlass. Eine ziemliche Ausdauer, die Fans an den Tag legen mussten - 'The Knife' gaben den Auftakt erst um 21.15 Uhr. Einen sehr langsamen Auftakt, um ehrlich zu sein.
Um das Bild des indischen Superkondis noch einmal zu bemühen - die Einwärmphase dauerte ziemlich. 10 Minuten lang ein bisschen Bass, ein bisschen Boxengewummere und blaues Licht. Es ging nicht nur mir so - die alten Schweden haben es verpasst, die Leute gleich zu Beginn zu fesseln.
In der Folge spielten sie in ihren glänzenden Kostümen ihre Hits durch - mal so spacig, dass man beinahe abhob, mal aggressiv im roten Licht, verkleidet als Bund der Illuminati.
Grundsätzlich aber boten sie mit ihrer Show etwas, das die Tonspur nicht hergibt. Performance-Kunst.
Über weite Teile der Show hopsten 'The Knife' und ihre Tänzer über die Bühne und, es sei denn sie versteckten sich mit ihren Mikros backstage, liessen die CD laufen. Nicht unbedingt das, was ich mir unter einem Live-Konzert vorstelle - man muss aber auch sagen, dass sie erst lange nach ihrer Gründung überhaupt angefangen haben, Konzerte zu geben. Man darf/muss/soll sich also glücklich schätzen, überhaupt etwas geboten zu bekommen.
Die nicht repräsentative Umfrage unter Konzertbesuchern ergab dann schliesslich ähnliche Resultate - Irgendwo zwischen 'Ach dafür habe ich jetzt fünfzig Stutz rausgeworfen' und 'Ja gefällt mir, die sind halt so'. Mir hats nicht gefallen - aber ich guck sie mir am Openair Zürich noch einmal an.