Interview: Seether
Eray Müller - Students.ch unterhielt sich mit der südafrikanischen Grungeband über endlose Tourneen, Downloads und Wrestling.Seether befinden sich zum Zeitpunkt des Interviews auf grosser US-Tour. "Es läuft prächtig,", meint Sänger Shaun Morgan, "wir spielen mit anderen Bands und haben ei...
Seether befinden sich zum Zeitpunkt des Interviews auf grosser US-Tour. "Es läuft prächtig,", meint Sänger Shaun Morgan, "wir spielen mit anderen Bands und haben eine grossartige Zeit. Wir sind Freunde geworden und jeder Abend ist ein neues Abenteuer. Bald sind wir wieder in Europa. Wir freuen uns darauf. Es ist immer wieder schön, nach Europa zu kommen. Die Konzerte sind schon anders. Die Amerikaner sind sehr single-orientiert. Wenn dort ein Songs erfolgreich war, muss der unbedingt gespielt werden, sonst sind sie enttäuscht. In Europa orientieren sich die Fans viel eher an den Alben. So kommen Songs, die keine Singles sind, oftmals besser an. Das ist der grösste Unterschied zwischen den USA und Europa. Aber grundsätzlich ist es an jedem anderen Ort wieder verschieden. Wir schätzen, dass wir in den USA vor bis zu 4'000 Leuten spielen können und in Europa eher intime Shows spielen."
students.ch: Euer letztes Album war ziemlich erfolgreich. Inwiefern war der Sound anders?
Shaun Morgan: Nun, die ersten Alben tönten alle ähnlich. Uns gefiel es, den Fans auch, aber irgendwann sind wir als Band gewachsen und kreativer geworden. Wir haben neue Sachen ausprobiert und der Sound hat sich schon etwas verändert. Im Moment haben wir zwar keine Zeit, um an neuen Songs zu arbeiten, da wir auf Tour sind, aber wir sammeln viele Ideen. Wir freuen uns schon darauf, wieder ins Studio zu gehen. Aber zuerst stehen noch ein paar Gigs an.
Ihr kommt bald wieder in die Schweiz. Kennt ihr eigentlich die Orte, an welchen ihr seid?
Nicht wirklich. Wir wissen zwar, dass wir wieder am selben Ort spielen als beim letzten Mal, aber ausser den Klischees wissen wir nichts. Manchmal haben wir die Zeit, um etwas herumzulaufen, aber das war's dann auch. Es ist sowieso krass, wie wenig wir in Europa spielen im Vergleich zu den USA. In Europa bist du in wenigen Wochen durch. In den USA musst du endlose Tourneen bestreiten, um wahrgenommen zu werden.
Wie stehst du zu legalen Downloads?
Ich bin kein Fan dieser digitalen Musik. Das hat doch einfach keine Seele. Ich bin ziemlich altmodisch in dieser Hinsicht. Wir haben auch schon digitale Sachen aufgenommen, aber das tönt herzlos. Hör dir mal die neuen Gitarren bei Linkin Park an, die tönen alle so digital. Musiker überlegen sich, wie eine CD zusammengestellt wird, welche Songs an welcher Stelle kommen müssen und wie das Artwork aussehen muss. Bei den Downloads geht das alles verloren. Nach Belieben werden einzelne Songs heruntergeladen und davon bin ich nicht wirklich Fan.
Ihr werdet oft in Verbindung mit Wrestling gebracht. Wie seid ihr dazu gekommen?
Das ist ein Verdienst unserer Plattenfirma. Ich habe früher Wrestling zwar über alles geliebt, aber ich bin heute einfach zu alt dafür und kann nichts mehr damit anfangen. Auf der anderen Seite ist's auch cool, weil wir so viele Leute erreichen, an welche wir sonst nie rankommen würden. Das hat auch seinen Vorteil.
Seether spielen am 3. Juni 2008 ihr einziges Schweizer Konzert im Rohstofflager Zürich.