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23. Mai 2014, 00:00 Kultur Music

Dirty Dancing auf der Bühne

Stefan Tschumi - Auf den filmischen Welterfolg folgt das Bühnenstück. Dirty Dancing feierte gestern Abend Premiere im Theater 11. Inklusive Wasserszene, Hebefigur und viel Charme. Wer Dirty Dancing in bewegten Bildern schon sexy fand, der sollte sich das Bühnenstück auf keinen Fall entgehen lassen.

Wenn im Theater 11 in Zürich eine Premiere ansteht, so rollt das Bühnenhaus normalerweise den roten Teppich aus. So jedoch nicht gestern Abend. Für ein Musical wie Dirty Dancing wäre ein roter Teppich auch zu simpel gewesen. Deshalb entschied man sich für die Farbe Pink. So wie sich das Musical-Plakat auch präsentiert. Die Corporate Identity mittels Corporate Colour war schon mal zu erkennen. Stellte sich nun nur noch die Frage: Lässt sich auch der Film hinter dem Musical erkennen?

Die Antwortet darauf lautet klar: JA! Nicht nur, weil das Bühnenstück bis dato von Nordamerika über Australien bis nach Europa mehr als sechs Millionen Besucher begeisterte. Sondern auch, weil die Besucher des Theater 11 gestern Abend hin und weg waren.

Zum Beginn der Vorstellung werden wir Musicalbesucher darauf aufmerksam gemacht, dass wir jetzt alle auf eine Zeitreise mitgenommen werden. Und zwar in das Jahr 1963. Es ist Sommer. Wir sitzen im Kellerman’s Resort. Hautnah erleben wir die Liebesgeschichte rund um Frances „Baby“ Houseman & Johnny Castle. So gleich fühlen wir uns mitten in die filmische Vorlage des Stücks versetzt. So werden wir zeugen des Unterhaltungsprogramms im Kellerman’s. Sind auf dem Golfplatz mit dabei, flanieren durch eine sternenklare Nacht und spüren die heissen Rhythmen bei den Tanzeinlagen. Sollte noch angemerkt sein, dass bei Dirty Dancing natürlich dementsprechend oft getanzt wird. Und dies ist wunderbar, denn die Tänzerinnen und Tänzer sind Spitzenklasse. Was die Darsteller auf dieser Bühne zeigen ist keine Darbietung, es ist ein Feuerwerk. Die Highlights dabei sind die Training-Szene auf dem Baumstamm, sowie die wohl berühmteste Szene des Films überhaupt, das Einstudieren der Hebefigur im Wasser. Wer sich an dieser Stelle fragt, wie man denn bitte schön diese Szene im Theater nachstellen will, dem sein zwar nicht verraten wie es gemacht wird, jedoch das es gemacht wird. Und ja, die Art und Weise hat wohl fast jeden Musicalgast beeindruckt und begeistert. Einfach nur wow, fantastisch, grandios.

Musikalisch wird das Musical Dirty Dancing von den aus dem Film bekannten Liedern wie „Time Of My Life“, „Hungry Eyes“ und „Do You Love Me“ untermalt. Viele zusätzliche Musikstücke sorgen für ein Flair wie 1963. Das Orchester ist genial. Zu Mambo, Merengue und kubanischen Rhythmen lassen Tanzlehrer, Kellner und Animateure in der Kellerman’s-Show Nacht für Nacht ihre Hüften kreisen. Und dies in einer sexy Art und Weise. Okay, zugegeben, einer sehr sexy Art und Weise. Aber dies nur als Randnotiz.

Eingebettet werden die Darbietungen in ein fantastisches Bühnensetting. Dabei wird viel mit Projektionen gearbeitet. Mal bewegte Bilder aus dem Film, mal statische Landschaftsbilder. Die Bühnenszenerie ist extrem wandelbar. Der Wiedererkennungsfaktor zum Film ist riesig.

Es könnte noch viel über dieses Bühnenstück geschrieben werden. Viel Positives. Und dies auch zu recht. Jedoch können Textzeilen dem, was man in der Vorstellung als Zuschauer geboten kriegt, nicht gerecht werden. Deshalb sollte sich jeder – und ich meine wirklich jeder – dieses Musical ansehen. Der Film Dirty Dancing ist super. Das Musical ist Weltklasse. Und da die Texte in Deutsch gesprochen sind, ist es zudem noch leicht verständlich.

Dirty Dancing gastiert noch bis zum 29. Juni im Theater 11 in Zürich. Die Showzeiten sind unterschiedlich.

Karten gibt es bei Ticketcorner.

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