Selbst Geld verdienen!?
Wie viel Arbeit ist zu viel?
In den meisten Studienrichtungen kann man nebenher gut etwa 20 Prozent arbeiten: einen Tag pro Woche oder in den Semesterferien längere Zeit am Stück. Die Höhe des Arbeitspensums hängt aber sehr von dir selbst ab. Davon, wie resistent du gegen Stress bist, wie du dich organisierst. Entscheidend ist ausserdem, wie zeitintensiv deine Studienrichtung ist und wie gut sie sich mit einem Job vereinbaren lässt. Für die Uni verbringen Studierende in einer normalen Woche durchschnittlich 35 Stunden in Lehrveranstaltungen sowie mit Vor- und Nachbereitung, Literaturrecherche und Schreiben von Arbeiten. An den Fachhochschulen sind es im Schnitt 40 Stunden. Der Aufwand schwankt aber von Studienrichtung zu Studienrichtung stark. Entsprechend unterschiedlich sind die Nebenjob Pensen der Studierenden. Im Medizinstudium oder bei den technischen Wissenschaften (universitäre Hochschulen und FHs) sind deutlich weniger Studierende erwerbstätig als in Richtungen wie Soziale Arbeit, Angewandte Psychologie, Soziologie, Ethnologie oder Geschichte. Jeder Dritte, der Geistes- und Sozialwissenschaften studiert, ist zu mehr als 30 Prozent erwerbstätig. Generell arbeiten die Studierenden an den Unis im Vergleich zu den Fachhochschulen und der ETH im Durchschnitt etwas mehr und investieren etwas weniger Zeit ins Studium. Grundsätzlich gilt: Je strukturierter deine Studienrichtung, desto schwieriger wird es mit dem Nebenjob.
Während des Semesters oder in den Ferien?
Über 80 Prozent der Studierenden, die arbeiten, tun dies während des Semesters. Aber wenn es in deiner Studienrichtung ein Assessmentjahr gibt, wird es schwierig, weil du am Ende dieses Jahres gewisse Fächer abgeschlossen haben solltest. Auch gibt es viele Studiengänge, in denen Vorlesungen nur einmal im Jahr oder sogar nur alle zwei Jahre angeboten werden. Oder ein Modul ist auf zwei Semester verteilt und du musst zwingend Teil 1 und 2 belegen. Da wird es schnell kompliziert, wenn du halbtags arbeitest. Das Studium verlängert sich beträchtlich. Ferienjobs kommen dem Studiumsbetrieb weniger in die Quere. Doch wenn deine Prüfungen nicht Ende Semester, sondern in den Ferien stattfinden, kannst du unter Umständen nicht die ganzen Ferien jobben. Generell solltest du den Aufwand fürs Studium nicht unterschätzen. In einer Befragung des Bundesamts für Statistik sagte fast jeder zweite Studierende, der übers Jahr gesehen mehr als 30 Prozent arbeitete, das Nebeneinander von Studium und Arbeit bereite Probleme. Ein Teil der Befragten würde gerne weniger arbeiten, kann dies aber aus finanziellen Gründen nicht.
Der wichtige richtige Studentenjob
Jobs sollten möglichst flexibel sein. Am liebsten wäre es vielen Studierenden, sie könnten abends oder am Wochenende arbeiten. Kein Wunder kellnern viele oder arbeiten in einem Callcenter. Doch wie sinnvoll ist der Job bei der Kaffeehauskette oder beim grossen Detailhändler? Wäre es nicht gescheiter, in einem Marketingbüro zu arbeiten, wenn man etwas in diesem Bereich studiert? Die Antwort ist eine einfache – gefolgt von einem Aber: Mach, was dir mehr Freude bereitet. Wenn kellnern ein guter Ausgleich zum kopflastigen Studium ist, dann tus. Aber egal, was und wo du arbeitest: Wichtig ist, dass du dich in deinem Job entwickelst. Arbeitest du hinter dem Tresen bei der Kaffeehauskette, dann solltest du im Laufe des Studiums schauen, dass du beispielsweise die Kassenleitung übernimmst. Wenn du immer wieder beim Detailhändler aushilfst, kannst du vielleicht in einer Arbeitsgruppe an internen Projekten mitarbeiten. Denn es zahlt sich aus, während des Studiums Arbeitserfahrung in dem Bereich zu sammeln, in dem du später arbeiten willst. Gerade Praktika eignen sich dazu sehr gut, auch wenn sie vielleicht (noch) schlechter bezahlt sind als ein Job im Service oder im Verkauf.
An der Hochschule arbeiten
Auch an den Hochschulen gibt es verschiedenste Jobs, die dir nicht nur Geld, sondern auch Einblick und Wissen bringen. Du kannst in einer der Hochschulbibliotheken arbeiten, am Institut oder Departement bei einem Projekt mithelfen, beispielsweise einen Kongress vorbereiten, vor Ort einen Stand betreuen und nebenbei die Vorträge mithören. Für solche studentische Mitarbeit werden Leute auf Bachelor- und Masterstufe gesucht. Du findest die Jobs auf den Websites und an den schwarzen Brettern der Hochschulen ausgeschrieben. Etwa ab dem dritten Semester kannst du ausserdem als Tutor arbeiten und mit Erst- und Zweitsemestrigen in Kursen vertiefen, was der Dozierende in seiner Veranstaltungzuvor zu vermitteln versucht hat. Dafür wirst du je nach Hochschule mit Credit Points belohnt oder du erhältst einen Lohn. Eine weitere Arbeitsgelegenheit sind Semesterassistenzen. Da bist du während eines Semesters für eine Vorlesung oder ein Seminar mit zuständig, kopierst alle Unterlagen, digitalisierst sie und sorgst dafür, dass Beamer und Hellraumprojektor funktionieren. Die Bezahlung für die verschiedenen Jobs variiert, liegt aber häufig zwischen 20 und 30 Franken pro Stunde. Manchmal ist das sehr leicht verdientes Geld, manchmal mühsam erarbeitetes. Solche Arbeiten an den Hochschulen eignen sich vor allem für Studierende, die vertieft in ihr Fach reinsehen wollen, und für diejenigen, die sich eine wissenschaftliche Karriere vorstellen können. Du hast Kontakt zu den wichtigen Leuten, kannst dich profilieren, bist nah an der Fachdiskussion und erhältst einen guten Einblick in den wissenschaftlichen Betrieb.
Tipps
- Um schon vor dem Studium herauszufinden, wie viel Prozent Nebenjob drinliegen, schaust du dir die Stundenpläne an und erkundigst dich bei Leuten, die bereits studieren. Am besten startest du mit einem kleinen Pensum, das du später je nachdem steigerst.
- Um schon vor dem Studium herauszufinden, wie viel Prozent Nebenjob drinliegen, schaust du dir die Stundenpläne an und erkundigst dich bei Leuten, die bereits studieren. Am besten startest du mit einem kleinen Pensum, das du später jenachdem steigerst.
- Egal, ob du ein Praktikum bei einer Versicherung machst, in einem Restaurant arbeitest oder Regale auffüllst: Jeder Job bietet dir die Chance, ein Netzwerk aufzubauen und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Das kann später von Vorteil sein!