Mode - Neu ist sicher nicht besser
Gina Marti - Wenn es um Mode geht, ist Nachhaltigkeit oft schwierig. Was für Alternativen gibt es zum Wegwerftrend der Modeindustrie?
Neulich schlug mir Facebook einen Artikel vor mit der Überschrift „Ich habe im letzten Jahr nur acht Kleidungsstücke gekauft“ und ich habe mich gefragt, ob das nun beeindruckend sein soll. Beim Lesen war ich mir recht sicher, dass die Verfasserin des Artikels keine Socken und Unterwäsche zu diesen 8 Teilen dazurechnete und ich musste mich fragen, ob denn acht Teile wirklich so wenig sind und es notwendig ist, damit anzugeben. Vor allem weil es neue Kleidungsstücke waren und es in dem Artikel um Nachhaltigkeit gehen sollte. Ich habe mir letztes Jahr keine acht neue Stücke für meinen Kleiderschrank angeschafft, noch nicht mal wenn man die Teile vom Flohmarkt und dem Brockenhaus mitrechnet. Ich hätte gerne gewusst, wie viel die Autorin des Artikels vor diesem Jahr einkaufte – vielleicht hatte sie ihren Konsum ja enorm gedrosselt und es war für sie tatsächlich ein Riesenerfolg.
Als Teenager shoppte ich unermüdlich, ich hatte das Gefühl, dass ich nur mit vielen verschiedenen Kleidungsstücken gut aussehen könne. Jetzt sehe ich das anders, mein Schrank besteht aus wenigen Teilen und trotzdem habe ich noch Shirts, die ich nicht mal zum Sport anziehe. Ich finde es schön, die alte Jeansjacke meines Vaters auszutragen und finde es auch nicht schlimm an der Uni darauf angesprochen zu werden, ob es meine Lieblingsjacke sei, weil ich sie schon drei Tage am Stück trage… Ja, es ist meine Lieblingsjacke und ich werde sie wahrscheinlich auch morgen tragen.
Ich liebe es, Secondhand-Läden oder Flohmärkte in fremden Städten zu erkunden. In Hamburg habe ich zum Beispiel ein Kleid in einem Laden gefunden, dass ich schon zum Firmenessen und Geburtstagen getragen habe. Es fühlt sich immer wie ein Riesenerfolg an, wenn man ein Teil in einem chaotischen Haufen findet, dass nicht nur passt, sondern auch speziell ist. Tendenziell finde ich es nicht schlimm, wenn man Menschen begegnet, die dasselbe tragen, aber ich bin froh, wenn ich nach einer Homeparty von Freunden nicht durch den Riechtest rausfinden muss, welche der drei schwarzen Zara-Daunenjacken denn nun meine ist.
Ich habe mein Shoppingverhalten schon etwas länger verändert und das wissen viele aus meinem Umfeld auch. Deswegen bekomme ich häufig via Whatsapp Fotos von Freundinnen, die ihren Kleiderschrank ausmisten und wissen wollen, ob ich etwas davon möchte. Manchmal sortieren sie auch Dinge aus, die mir schon an ihnen aufgefallen sind, weil ich sie so schön fand. Ich finde es ausserdem toll ihre aussortierten Kleider zu tragen, weil mich meine Freundinnen auf diese Weise den ganzen Tag ein bisschen begleiten und mich in meiner Einstellung unterstützen.
Von Zeit zu Zeit werden auch Kleidertauschbörsen veranstaltet, was ich eine super Sache finde. Meistens landen da Kleidungsstücke in sehr gutem Zustand – Fehlkäufe: Blusen und Jeans, die im Laden super aussahen und zuhause dann irgendwie nicht mehr so. Manchen verleiden ihre Kleider auch lediglich auf Dauer. Und das ist okay, die wenigsten Shirts und Stiefel sind Begleiter für die Ewigkeit, aber man sollte ihnen eine zweite Chance geben, denn vielleicht machen sie jemand anders ja glücklicher als dich, wenn sie noch zwei Jahre im Schrank rumstehen. Natürlich sind nicht alle meine Sachen gebraucht: Unterwäsche und Socken gehen mir zu weit und auch Schuhe finde ich häufig etwas kritisch. Mit etwas Ausdauer findet man aber auch Jeans, die einem passen und wirklich in gutem Zustand sind.
Schlussendlich braucht man viel weniger Kleider als man denkt und auch Teile, die einem nicht mehr gefallen, können ganz leicht mit ein paar neuen Knöpfen aufgewertet werden.
Als Teenager shoppte ich unermüdlich, ich hatte das Gefühl, dass ich nur mit vielen verschiedenen Kleidungsstücken gut aussehen könne. Jetzt sehe ich das anders, mein Schrank besteht aus wenigen Teilen und trotzdem habe ich noch Shirts, die ich nicht mal zum Sport anziehe. Ich finde es schön, die alte Jeansjacke meines Vaters auszutragen und finde es auch nicht schlimm an der Uni darauf angesprochen zu werden, ob es meine Lieblingsjacke sei, weil ich sie schon drei Tage am Stück trage… Ja, es ist meine Lieblingsjacke und ich werde sie wahrscheinlich auch morgen tragen.
Ich liebe es, Secondhand-Läden oder Flohmärkte in fremden Städten zu erkunden. In Hamburg habe ich zum Beispiel ein Kleid in einem Laden gefunden, dass ich schon zum Firmenessen und Geburtstagen getragen habe. Es fühlt sich immer wie ein Riesenerfolg an, wenn man ein Teil in einem chaotischen Haufen findet, dass nicht nur passt, sondern auch speziell ist. Tendenziell finde ich es nicht schlimm, wenn man Menschen begegnet, die dasselbe tragen, aber ich bin froh, wenn ich nach einer Homeparty von Freunden nicht durch den Riechtest rausfinden muss, welche der drei schwarzen Zara-Daunenjacken denn nun meine ist.
Ich habe mein Shoppingverhalten schon etwas länger verändert und das wissen viele aus meinem Umfeld auch. Deswegen bekomme ich häufig via Whatsapp Fotos von Freundinnen, die ihren Kleiderschrank ausmisten und wissen wollen, ob ich etwas davon möchte. Manchmal sortieren sie auch Dinge aus, die mir schon an ihnen aufgefallen sind, weil ich sie so schön fand. Ich finde es ausserdem toll ihre aussortierten Kleider zu tragen, weil mich meine Freundinnen auf diese Weise den ganzen Tag ein bisschen begleiten und mich in meiner Einstellung unterstützen.
Von Zeit zu Zeit werden auch Kleidertauschbörsen veranstaltet, was ich eine super Sache finde. Meistens landen da Kleidungsstücke in sehr gutem Zustand – Fehlkäufe: Blusen und Jeans, die im Laden super aussahen und zuhause dann irgendwie nicht mehr so. Manchen verleiden ihre Kleider auch lediglich auf Dauer. Und das ist okay, die wenigsten Shirts und Stiefel sind Begleiter für die Ewigkeit, aber man sollte ihnen eine zweite Chance geben, denn vielleicht machen sie jemand anders ja glücklicher als dich, wenn sie noch zwei Jahre im Schrank rumstehen. Natürlich sind nicht alle meine Sachen gebraucht: Unterwäsche und Socken gehen mir zu weit und auch Schuhe finde ich häufig etwas kritisch. Mit etwas Ausdauer findet man aber auch Jeans, die einem passen und wirklich in gutem Zustand sind.
Schlussendlich braucht man viel weniger Kleider als man denkt und auch Teile, die einem nicht mehr gefallen, können ganz leicht mit ein paar neuen Knöpfen aufgewertet werden.
Kommentare
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Unbound 04.03.2018 um 01:32
Die Online Klassiker: Ricardo und Ebay sind meine Favoriten! Tutti.ch schlägt sich aber in Punkto 2. Hand Ware auch nicht schlecht. Sonst gibt's immer noch für Textilien die guten alten TexAid/Caritas Einwurfs- Container, wo man einen sinnvollen Beitrag leisten kann.