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7. Juli 2008, 16:10 CD / Vinyl Music

Primal Scream - Beautiful Future

Silvan Gertsch - Fast wie Götter: Als das britische Musikmagazin NME im letzten Jahr einen Godlike-Genius-Award zu vergeben hatte, beehrte es die schottische Rockband Primal Scream mit der begehrten Auszeichnung. Als Gründe gab der NME an, dass die Band seit nahezu 3 Jahrzehnten erfolgreich unt...

Fast wie Götter: Als das britische Musikmagazin NME im letzten Jahr einen Godlike-Genius-Award zu vergeben hatte, beehrte es die schottische Rockband Primal Scream mit der begehrten Auszeichnung. Als Gründe gab der NME an, dass die Band seit nahezu 3 Jahrzehnten erfolgreich unterwegs sei und in dieser Zeit den musikalischen Horizont mehr als nur einmal erweitert habe. Auf die psychedelische Anfangsphase folgten manische Acid-House-Ausflüge, die mit dem letzten Album in bluesig-folkigen Rocknummern gipfelten - um nur einige der stilistischen Eckpfeiler zu nennen. Denn das neue Album "Beautiful Future" markiert bereits den nächsten Entwicklungsschritt auf der Leiter einer nur schwer einzuordnenden Band.

Nach dem poppigen Einstieg mit dem Titeltrack folgt bereits an zweiter Stelle ein abgedrehter Rocksong. Mit "Uptown" gehts auf der Intensitätsskala anschliessend einen Schritt zurück in Richtung Popmusik, der durch das verspielte "The Glory of Love" noch bestärkt wird. Und kaum hat man sich an die ruhigen Momente gewöhnt, wartet mit "Suicide Bomb" dank prägnanten Gitarren eine psychedelische Destination auf den Hörer. Spätestens jetzt hat man realisiert, dass man in der genialen Welt der Richtungswechsel von Bobby Gillespie gefangen ist.

Dass "Zombie Man" durch einen überraschenden Gospel-Einstieg auftrumpft oder das elektronisch überdrehte "I Love To Hurt (You Love To Be Hurt)" einen gewaltigen Gegenpol zum restlichen Schaffen auf der CD darstellt, sind indes allenfalls Randnotizen auf einem Album, das durch ein Sammelsurium an Musikstilen auffällt. Erstaunlich ist es trotzdem, dass hier die gleiche Band am Werk ist, die vor zwei Jahren mit "Riot City Blues" eine intensive Rockplatte geschaffen hat, die ohne elektronischen Firlefanz ausgekommen ist. Jener Firlefanz, der auf "Beautiful Future" nun immer wieder kokett vorbeischielt.

Den Status, den die Schotten nicht erst seit der Godlike-Genius-Auszeichnung innehaben, zementieren sie auch mit den Studiogästen, die auf dem neuen Album mitwirken. Lovefoxxx von CSS zählt ebenso dazu, wie die Folk-Sängerin Linda Thompson und der Frontmann der Queens of the Stone Age, Josh Homme.

Hörprobe auf CeDe.ch

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