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6. Juni 2007, 00:00 Konzert

Review: De La Soul @ Kaufleuten, 3.6.2007

Stefanie Keller -

De La Soul funktionierten kurzerhand die Bühne des Kaufleutens in ein Kochstudio um. Das Publikum liess sich den aussergewöhnlichen Festschmaus natürlich nicht entgehen…

Was für ein Konzert! Ganze zwei Stunden lang unterhielten Mase, Dave und Posdnuos von De La Soul das Zürcher Festvolk. Trotz überzogener Spielzeit baten die drei den Veranstalter um Verzeihung, doch sie müssten nochmals zwei Songs spielen da sie so begeistert vom Publikum wären.

Alles begann ziemlich angenehm. Der laue Frühlingsabend liess die Leute eher gemächlich ins Kaufleuten spazieren. Ebenfalls war das Publikum wider Erwarten bunt gemischt und man musste nicht befürchten, vor lauter Goldkettchen fast erdrückt zu werden. Doch kaum betrat Dave den Mischpult war’s fertig mit der Gemütlichkeit. Der Sonntag wurde kurzerhand zum Samstag Abend erklärt und er legte gleich mit Klassikern los. Mit 'Can I Kick It?' hatte er das Publikum sofort im Griff. Ein lautes „Yes, You Can!“ wurde erwiedert. Dave gab seine DJ-Künste zum Besten und performte wie aus einem Guss. Mit 'The Stakes Is High' steht die Truppe dann komplett auf der Bühne und die Zuhörerschaft kocht bereits.

Doch dann ertönte doch noch der Goldkettchen-Alarm. Prince Paul betrat mit weissem Adidas-Trainer und Stirnband die Bühne. Doch anstatt einer Rap-Einlage endete das gemeinsame Philosophieren mit Dave in einer Koch-Show. Wie Hip-Hop-Köche aus erster Stunde experimentieren sie mit Beats (jeweils dargestellt durch eine CD), Funk (dargestellt durch Glitzerkettchen) oder Vocals (kleine Barbiepuppen). Aus diesem Brei aus Prunk und Plastik wurde schliesslich „Me, Myself and I“. Sichtlich amüsiert tobte das Publikum wieder los.

Nach dem „Essen“ war natürlich eine Verdauungsminute bzw. Fitnesseinlage angesagt. Gemeinsam mit Black Sheep zwangen die Showmaster das ganze Kaufleuten in die Knie. Wer nicht mitmachte, wurde ausgebuht. Passend zu den Beats von 'Engine, engine number nine/ On the New York transit line/ If the train jumps off the track, pick it up, pick it up, pick it up!' wurde wieder aufgesprungen und weitergebounced.

Schlussendlich wurde natürlich auch den hübschen Ladies noch die Ehre geboten die Bühne zu betreten. Ganz zur Freude von Black Sheep und Mase, welche mehr Mädels herauf baten, als die Bühne überhaupt tragen konnte. Fleissig wurde mit den Händchen gewedelt, gezwinckert und geflirtet. Doch der Abend dürfte auch bei allen anderen Besuchern einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Selten war ein Konzert so energiegeladen und unterhaltsam wie am Sonntag Abend bei De La Soul. Und wohl gemerkt, die Herren gehören nicht mehr zum jüngsten Kaliber…

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