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31. Oktober 2006, 00:00 Movie

Scoop

Joel Bedetti - Kultregisseur Allen spielt den Neurotiker, Scarlett Johannson die Jungjournalistin. Die leichte Komödie des alten Meisters unterhält – ganz ohne Zynismus. Zappeliger Zauberer - Woody Alllen spielt eigentlich sich selbstInhaltslose Redeschwälle, Brille und Blonde Haare: Sondr...

Kultregisseur Allen spielt den Neurotiker, Scarlett Johannson die Jungjournalistin. Die leichte Komödie des alten Meisters unterhält – ganz ohne Zynismus.

Zappeliger Zauberer - Woody Alllen spielt eigentlich sich selbst

Inhaltslose Redeschwälle, Brille und Blonde Haare: Sondra Pransky (Scarlett Johansson) ist dem Typus des Ami-Chicks wie auf den Leib geschnitten. Die angehende Journalistin aus einer Dentalhygienikerfamilie verbringt ihre Ferien bei einer Freundin im pittoresken England. Eigentlich ist Sondra für ihre Schülerzeitung einem Filmregisseur auf den Fersen, welcher ihr anstatt eines Interviews schlussendlich jedoch nur ein kleines Schäferstündchen gewährt. Brisanter hingegen erscheint die Story, welche sie während einer mittelklassigen Magiershow vom kürzlich verstorbenen Reporterass Joe Strombel aus dem Jenseits „gesteckt“ bekommt. Euphorisch beginnt die neugierige Sondra – unterstützt durch den zappeligen Magier Sid Waterman (Woody Allen) aus eben jener verhängnisvollen Zaubergala - mit den Ermittlungen und verliebt sich dabei Hals über Kopf in den adeligen Prachtsburschen Peter Lyman (Hugh Jackman), den sie eigentlich des mehrfachen Mordes überführen sollte. Der blaublütige Charme Lymans lässt Sondra keinen Zweifel an der Unschuld des erfolgreichen Sprösslings. Nicht so Sid – er ermittelt hartnäckig weiter und bringt durch seine Erkenntnisse Sondras Leben zusehends in Gefahr.

Reporterass aus dem Jenseits: Joe Strombel instruiert Sondra

Scoop ist mit Woody Allens früherem Schaffen nur schwer zu vergleichen. Der Film darf dazu auch keinen Anspruch erheben. Die etwas gar simple und konstruierte Geschichte versprüht ihren Reiz nicht durch die Handlung, sondern durch den Charme ihrer Hauptdarsteller und die routinierte (Selbst)Inszenierung Allens. Wenn Scarlett Johansson als naive Jungjournalistin investigiert und Woody Allen als amerikanischer Kommerz-Magier den britischen Adel mit billigen Kartentricks und noch billigeren Wertschätzungsbeteuerungen unterhält, ist die halbe Miete für einen erfolgreichen und unterhaltsamen Film bereits im Petto.

Bootsfahrt der Verliebten - doch der gutaussehende Gentleman hat Böses im Sinn

Erstaunlich ist, dass Allens hypernervöse Neurotiker-Nummer auch Dekaden nach ihrer Einführung nichts an humoristischer Wirksamkeit eingebüsst hat. Scoop schafft es somit einerseits, die Mängel des Plots hinter einem Deckmantel aus viel Humor und etwas Spannung zu verbergen. Andererseits kommt gerade die etwas abstruse Geschichte ungemein frisch daher, da wohl nur wenige Regisseure um diesen dünnen Handlungsrahmen herum einen Film drehen würden – oder könnten. Manche werden neustem Film des Altmeisters mehr Anspruch und Zynismus erwartet haben. Für sie lohnt sich der Kinobesuch nicht, denn Scoop wird sicherlich nicht als Markstein aus Allens langer Filmografie herausragen.

Fazit: Woody Allen als Nervenbündel, Scarlett Johansson in Hochform. Wer braucht da noch eine komplexe Geschichte, um in den Kinosaal gelockt zu werden?

Bewertung: 3.5 von 5

Spasstiker-Kriminalisten-Duo: Waterman und Pronski

Originaltitel: Scoop

Land: GB/USA

Dauer: 96 Minuten

Genre: Komödie

Regie: Woody Allen

Darsteller: Woody Allen, Scarlett Johansson, Hugh Jackman, Ian McShane u.a.

Verleih: Filmcoopi Zürich

Kinostart: 2. November 2006

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Quelle: http://www.filmcoopi.ch (Link)
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