Dem Waisenkind
30.10.2010 à 09:53
Gebete aus den letzten Häusern
und deine ernst gemeinten Tränen,
In dir der Wahrheit erste Wehen
reichen nicht, wenn Welten brechen!
Die bunten Lügen schützen dich,
wo die Frommsten ihre Schwüre brechen.
Hol' du Wasser und ein paar Decken
- es ist Krieg!
Wachsende Feuerfelder
haben die Ferne fast verschluckt.
Hör' wie die letzte leidverletzte Liebe
in uns allen leise zuckt!
Sag’ jetzt zu dem Waisenkind:
Dass es keine Menschen waren
Dass alles wieder besser wird
Dass am letzten Tag das Schöne siegt
Dass ein Licht noch auf ihn wartet
und im grössten Leid noch Liebe liegt.
Wahre Worte reichen nicht.
So lüg’ ihm tapfer ins Gesicht,
welche Wunder seine Zukunft birgt
Und lass uns dann nach Hause fahren!
© ich