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Vie amoureuse

Je ne le dévoile pas

Die ungeheuerliche Stille.

27.03.2010 à 21:17

Ich kann wirklich verstehen wenn Leute an Gott glauben. Das macht es einfacher. Man stelle sich nur vor, man ist allein, weit abgeschieden von der Zivilisation in der Wildnis und niemand beobachtet einen.

Ein gläubiger Mensch wird immer seinen allmächtigen Beobachter um sich wissen, jemand der ihn beobachtet, seinen Tätigkeiten in Beziehung stellt, letztlich ein gewaltiger Werter, ein Sinngeber. Wie leicht und unüberlegt geht etwas von der Hand, wenn ein Urteil darüber möglichst positiv, bzw überhaupt gegeben ist. Man hat eine Schiene, einen Weg im Dickicht, dem es zu folgen gilt. Alle Entscheidungen sind gefällt und warten auf ihre Ausführung.

Wie aber muss sich ein Atheist fühlen, ein Mensch der nicht auf die obere Zuflucht zurückgreifen kann oder will, jemand der sich in physischer Einsamkeit wirklich einsam fühlt. Ein Mensch, dem bewusst ist, dass er das einzig Denkende Wesen innerhalb eines 500km-Radius ist, jemand der weiß, dass nichts was er tut kulturelle Konsequenzen hat, nichts davon jemals an das Ohr eines anderen Menschen dringt. Er steht warscheinlich vor einem Abgrund, die komplette Last des gesellschaftlichen Lebens fällt von seinen Schultern, es fühlt sich leicht, aber leicht genug um die gähnende Leere zu überspringen? Es ist ein Nichts, ein Alles, ein vollständig auf-sich-zurückgeworfenen-sein eine beinahe absolute Entscheidungsfreiheit. Inwieweit verändert sich das Verhältnis zu seinen Taten, fühlt es sich nicht "komisch" an, dass nichts von dem was man tut, sich jemals einem Urteil unterwerfen muss, etwas bleibt, das unberührt in leeren Raum stehen bleibt? Man wird nun von einem mächtigen "Warum?" angefallen, was ist der Grund und Sinn jeder Bewegung, jedes bewussten Atemzugs?

Ich kann mir keine größere Prüfung vorstellen als eine völlige Einsamkeit.

mfg. Fishtank

Commentaires
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Fishtank 05.04.2010 à 00:29
War ein paar Tage weg, hier hat sich ja scheinbar einiges getan.

"Wir können nun unsere Erkenntnisse dazu verwenden, diesen Unfall zu analysieren. Wir wissen, dass der Mann von seinem Hirn getrieben ist. Es gibt ihm vor, wie er seinen Fuss zu bewegen hat und wo er ihn aufsetzt. Diese Befehle führen dazu, dass er fällt. Auch dieses Fallen ist, begrenzt, gesteuert. Der Mann bricht sich das Bein. Das Hirn hat also Fehler gemacht, der Einfachheit halber sagen wir, der Mann hat Fehler gemacht. Die Gesetze der Natur, haben diesen Fehler bestraft. Die Natur tut dies ohne Wertung und ohne Ziel. Der Körper folgt den Gesetzen der Physik. Ob dieser Mann diese Strafe aus unserer Sicht verdient, ist den Gesetzen der Natur egal."

Sicherlich hat dies keinen Einfluss auf das letztlich stattfindende kausale Ereignis. Die Natur ist, wie du schon gesagt hast, keine wertende Instanz. Ich glaube aber dennoch, dass ein Atheist (wer oder was das jetzt genau sein soll, lassen wir jetzt einfach außen vor) etwas ganz anderes durchlebt als ein Gläubiger, der mit deinem postulierten Szenario konfrontiert wird.
Fishtank 31.03.2010 à 01:02
"mit dem Tode Gottes der Weg für den Atheisten erst an, und es ist ein steiniger Weg, und es ist ein langer Weg, und, machen wir uns nichts vor - es ist auch ein gefährlicher Weg, denn die Unschuld birgt ihre Tücken.. Aber zurück können wir nicht mehr, wir haben alle Brücken hinter uns verbrannt. Wohlan! Wir können nicht anders."

Wieder einmal absolut treffend formuliert, danke! Auch zum Rest kann man nicht mehr noch sagen.
Fishtank 29.03.2010 à 20:14
Versteh mich nicht falsch, ich bin selbst Atheist (ich fühle mich aber verpflichtet mich fairerweise in alle Ansichten und Positionen hineinzudenken). Mir ging es ja gerade um eine Situation in dem man sich keinem Urteil (ebenjenes der Mitmenschen) unterwerfen muss, also in völliger, ausreichend lange währender Einsamkeit.
Hierbei habe ich wohl offensichtlich in das Wörtchen "Atheist" etwas zu viel hineingelegt, mag sein, mir lag aber im Sinn, dass jemand der (nicht nur nach Gefühl) eine Gottesvorstellung ablehnt auch konsequent diesen Weg weiterverfolgt und zweifelt.

Vielleicht ist aber für gerade solche Dinge ein gewisser Erfahrungshorizont und eine gewisse Einstellung absolut erforderlich. Das war mir wohl nicht bewusst.
altamarea 29.03.2010 à 14:05
fühle mich als Atheistin eigentlich ganz wohl. Fühle mich jedenfalls von keiner Last erdrückt. Ausserdem muss jeder Atheist seine Taten einem Urteil unterwerfen, nämlich demjeniger seiner Mitmenschen. Er hinterfragt auch nicht allen Sinn, sondern schreibt ihn der Natur und dem Leben zu.. komische Vorstellung haben die Gläubigen von den Ungläubigen..