Hallo meine Lieben!
04.06.2010 à 03:03
Ich berichte euch wiedermal direkt aus meinem Hauptstützpunkt, meinem Bett! Nun, des öfteren stellt sich mir die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist, das mit dieser trauten Zweisamkeit! Gut, ich mein jetzt nicht direkt die Ehe, sondern schlicht und einfach nur das „zusammen in einer Beziehung sein“. Ja, das zusammen bräuchte es rein grammatikalisch gesehen ja nicht, aber das muss da schon stehen. Muss das betonen! Denn oftmals ist man alleine in einer Beziehung. Klingt erstmal absurd, ist aber so! Ich selber bin umgeben von zig beziehungswütigen, bündnisbejahenden, einträchtigen Pärchen. Überall um mich herum leben sie im Konkubinat! Teilweise gar in einem qualifizierten Konkubinat ( ist von der „blossen“ Wohn- und Lebensgemeinschaft zu unterscheiden, da der Wille jemals wieder aus dieser Liason rauszukommen, schon unheilbar betäubt ist). Ja ich weiss, ich klinge schrecklich negativ! Und ja ich weiss, als Single ist es einfach sich so hervorragend pejorativ über die Beziehungen auszulassen! Aber he, ich will hier nur mal einige meiner Beobachtungen wiedergeben.
Auch ich selber hab das mal ausprobiert, ich mein das ganze „Ich gehör dir, du gehörst mir, Ich und Du bis in alle Ewigkeit“-Zeugs. Ich spreche hier also aus persönlicher Erfahrung wenn ich sage, dass viele Beziehungen die schreckliche Eigenschaft haben, das allerschlimmste Übel eines jeden einzelnen, ans Tageslicht zu fördern. Frauen die gestern noch locker und gut drauf waren, werden im nächsten Augenblick zu anhänglichen rechthaberischen Kletten. Könnte auch sagen, Reinkarnation als Saugnapf. Männer die heute noch als verständnisvoll und ganz wichtig, aufmerksam gelten, sind morgen schon egoistische ichbezogene Egozentriker! Ich weiss, Synonyme! Das Problem ist, dass die meisten aus seinem Partner etwas machen möchten, das er nicht ist. Und das er eigentlich auch nicht zu sein braucht! Wieso ist die Person die man zu Beginn kennenlernt, die Persönlichkeit in die man sich verliebt, die Macken die man süss findet und die Fehler, welche einem die eigenen Laster ertragbar erscheinen lassen, nur solange akzeptabel, bis noch eine gewisse Ungewissheit vorhanden ist? Solange man dem Ganzen das Label Boyfriend-Girlfriend noch nicht aufgedrückt hat, ist der andere perfekt und die Gefühle bedingungslos. Mit dem Ändern des Facebook Status auf „in einer Beziehung“, ändern sich alsbald aber auch die Bedingungen. Das, was man anfangs als „offene Art“ bezeichnete, ist nun unter „triebgesteuertem Flirtverhalten“ bekannt und gilt es ab sofort zu beseitigen! Und wenn man schon mal dabei ist, kann man da nicht auch noch was gegen diesen ach so nervigen Herdentrieb unternehmen? Dass der liebe Gatte nämlich so oft was mit den Kumpels unternehmen möchte hindert die Planung des Nestbaus ungemein und sowieso muss man da mal noch schauen, dass der liebe Herr in Zukunft ein bisschen ambitionierter ist! Eigenständigkeit wird per sofort zum Fremdwort deklariert und Spontanität überbewertet! Und so geht das weiter, bis man sich als Aussenstehender denkt: „Jaja, die Guten könnten glatt für die Hauptrolle bei Transformers vorsprechen!“. Ich will hier niemandem zu nahe treten, schliesslich hab ich die Mutation von der Schönen zum Biest, selbst auch schon durchlebt, aber Leute! Nehmt mal den Fuss vom Gas, erinnert euch daran, dass ihr immer noch selbstständige Individuen seit (gilt für den Partner ebenfalls), und jetzt auch so ganz ohne Debbie-Downer-Allüren: Man kommt alleine auf die Welt und geht auch wieder alleine, ist doch irgendwie befreiend!
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