Abgefahrene WC-Geschichten...

15.02.2013 à 19:56

Er klopft. Er klopft noch einmal. Und nochmals. Dann hebelt er wie wild an der Türe, und das Theater beginnt. "Chum use Bürschtli! Aber chli sofort!" Es raschelt hinter der Türe... Aber sie bleibt zu. "Muesch gar nid meine, i kenne di nümme! Bisch immer dr glich! Stigsch ds Bärn i u hocksch bis Burgistei uf dr Schissi! Mues dir jtz de öpe lehre, wie das schneuer geit! Wed jtz nid sofort use chunsch, de brichi d Türe uf u schla di ds tot!" Dann scheint er sich doch eines besseren zu besinnen und sitzt wieder hin, vis-à-vis von einer älteren Dame. "I kenne dä, völlig asoziau! Het ds Gfüehl, ds WC ghöri nume ihm! Derbi hani o es Bierli gha u mues haut mau! U vorhär hets mir nümme glängt!" Der Typ im WC scheints auch nach mehr als 15 Minuten hinter verschlossener Türe noch nicht pressant zu haben - dafür unsere Hauptrolle umso mehr. Wieder steht er vor der Türe: "Mues dr cho häufe drücke? I ha süsch scho no chli Ahnig wie das geit!" Es folgen noch ein paar weitere Sätze, bis endlich der im ganzen Wagen sehnlichst erwartete Schauspieler ins Scheinwerferlicht schleicht. Sie schauen sich kurz an, als scheinen sie den Text vergessen zu haben. "Ah, bisch doch nid dä, aber ghörsch zum gliche Pack! U i zeig dr jtz, wie das schnäuer geit - dass es de weisch für ds nächste Mau!" Und schon verschwindet er hinter der automatischen Türe, Lampe bleibt auf grün. Als ein weiterer Nebendarsteller die Bühne betritt und peinlich berührt vor der nun auf seinen Knopfdruck hin geöffneten Türe steht, sagt ein sichtlich erleichterter Hauptdarsteller: "Kes Problem, i ha nid bschlosse, ha am angere nume wöue zeige, wies o schneuer geit!" Schneller als eine Minute, ja, er zeigte es ihm, und allen anderen Zuschauern, die nun nach gelungener Vorstellung mit einem Lächeln im Gesicht den S-Bahn-Saal verlassen.