Ich hab' mich schon einige Male gefragt, wie aus Liebe plötzlich Gleichgültigkeit oder gar Verachtung werden kann. Kann mir jemand auf die Spur zu einer Antwort helfen?
Da geb ich dir vollkommen Recht. 7 Jahre sind eine (unglaublich) lange Zeit, die man nicht leichtfertig über Bord werfen sollte/kann. Ich diskutierte letzhin mit einer Kollegin über dieses Thema und sie gab mir den Hinweis, dass im Leben immer wieder solche Phasen kommen werden, in denen man seinen Partner irgendwie doof findet oder glaubt, ihn nicht mehr zu mögen und dass man (vor allem wenn man dann mal verheiratet ist) nicht immer einfach davonlaufen kann. Ich möchte dir unter keinen Umständen unterstellen, dass du davonläufst oder die Sache schön einfach wäre, diese Anmerkung meiner Kollegin gab mir einfach einen neuen Blickwinkel, den ich dir nicht vorenthalten möchte.
@thermometer, dem Aspekt des "nicht abschliessens" kann ich nur zustimmen. Es macht es unglaublich schwierig etwas offen und so stehen zu lassen, oder es gar abzuschliessen, ohne wirklich für sich das Ganze in irgendeine Logik zu bringen, es irgendwie einzuordnen, zu verstehen zu können.
@Franzi5385 Du sprichst was wichtiges an........ob man die Gründe versteht und nachvollziehen kann, da hast Du absolut recht! Manchmal kann man mit einer Sache nicht abschliessen, weil man die wahren Gründe nicht kennt, nicht mehr darüber reden konnte, oder eben einen Entscheid nicht nachvollziehen kann......
@Prinzinadine....ich versteh Dich sehr gut, manche Verletzungen tun so wahnsinnig und lange weh, dass man das Gefühl hat, nie und nimmer darüber hinweg zukommen (selbst erlebt) und danach einen Knacks zu haben. Und dann, manchmal dauert es Jahre, blickt man zurück, und hat innerlich ein leises Lächeln und ist sogar dankbar, auch über diese schmerzliche Erfahrung. Halte einfach daran fest, wenn Du einmal mittendrin steckst!!! Muss ich mir auch immer wieder selber sagen.
Wichtig ist einfach, dass Du nie einen Menschen, Mann, den Du danach kennenlernst, mit dem Vorgänger und deren Verletzungen vergleichst! Gib Jedem und Allen eine neue Chance, auch wenn es nicht immer einfach ist
@USP zwischendurch verharren ist normal und menschlich, man ist ja auch mal müde und hat grad keine Lust ............aber dann gibts wieder die lieben Freunde, die einem ermutigen, weiterzumachen
@sundanceratmidnight, aber reicht das wirklich schon, um jemanden zu verachten? oder ist es unter Umständen einfach eine Komponente?
@thermometer, ja es kann bestimmt ein interessanter und herausfordernder Weg sein. Eines ist auf jeden Fall sicher, Veränderung zwingt uns Menschen dazu, nicht irgendwo zu verharren, sondern stets unseren "Arsch" wieder hoch zu bekommen und bis zu einem gewissen Grad auch anzupassen auch wenn das nicht immer soooo toll ist
@Prinzinadine, ich vermute die Kunst liegt darin, aus möglichst vielem Erfahrungen das Positive zu gewinne und wie thermometer sagt, mit der Vergangheit abschliessen und offen Neuem gegenüber sein. Ich muss für mich sagen, dass mir auch nur manchmal gelingt und oft erst eine längere Zeit später, mit der Distanz. Und ja, ich glaube den einen oder anderen Knacks kann man schon davon tragen ich finde daran nichts schlimm, abgesehen davon, dass es manchmal halt wirklich ein wenig hinderlich sein kann... ich glaube hier würde ein Spruch gut passen: "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren." Wenn wir resignieren und neuen Erfahrungen keine Chance mehr geben, werden wir vermutlich auch nie die positive Seite eines Aspektes kennenlernen, weil wir so sehr mit der Vergangenheit und dieser Vorstellung beschäftigt sind, anstatt im hier und jetzt einen neuen Anlauf zu starten.
Manchmal habe ich das Gefühl an Verletzungen und Enttäuschungen zu zerbrechen. Ist es wirklich ein wachsen? Ich glaube, man kann auch "nachhaltig einen Knacks bekommen".