Ich hab' mich schon einige Male gefragt, wie aus Liebe plötzlich Gleichgültigkeit oder gar Verachtung werden kann. Kann mir jemand auf die Spur zu einer Antwort helfen?
@USP doch , diese Tatsache ist ernüchternd, aber auch gut. Ich möchte ja auch nicht von meinem Gegenüber verändert werden, das macht mich sowas von agressiv Bin hingegen jederzeit offen für Kritik, Anregung und Veränderung, aber nur von Menschen, die mich auch wirklich kennen und schätzen. Ich finde es interessant im Leben "unterwegs" zu sein, eben halt auch an negativen Erfahrungen, Verletzungen, Enttäuschungen zu wachsen. Dazu ist das Leben da, nur wenn wir offen dafür sind, werden wir ein Stück reifer und "erwachsener", lernen unsere Mitmenschen zu verstehen. Und sind wir doch mal ehrlich, das Leben besteht halt nicht nur aus eitel Sonnenschein, ein gesunder Mix macht die Qualität aus. Es ist eine Kunst, stets für alles offen zu sein, zu verzeihen, zu verarbeiten, sich manchmal selbst nicht so wichtig zu nehmen, auf den Anderen einzugehen..........die wohl niemand so richtig beherrscht. Aber sind wir doch einfach geduldig mit uns selbst, freuen uns auch an den schönen Begebenheiten und bleiben am Ball
meiner Ansicht nach entsteht Gleichgültigkeit oder Verachtung dadurch, dass man mit der Zeit die rosarote Brille absetzt und plötzlich all die Charakterzüge am Partner entdeckt, welche einen bei einem Kumpel schon lange gestört hätten, aber durch die romantischen Gefühle überlagert wurden. Oder sogar als "süsse Marotte" abgetan wurden und jetzt unsäglich stören.
Die Worte von thermometer bringen mich gerade auf eine Idee. Um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen, könnte Gleichgültigkeit und Verachtung "plötzlich" eintretten, wenn ein tiefer Vertrauensbruch entsteht?
@thermometer, da kann ich dir nur beipflichten, es ist wirklich sehr gefährlich und die Veränderung beginnt bei sich selbst, und vermutlich nur bei sich selbst. Ich persönliche finde es schwierig, einfach zu akzeptieren, dass man auf die Entwicklung eines anderen Menschen unter Umständen gar keinen Einfluss hat. Selbst wenn ich noch so stark mit mir selbst ins Gericht gehe, ich werde nur mich selber ändern können. Alles andere liegt ausserhalb meiner Möglichkeiten..., ist diese Tatsache zwischendurch nicht irgendwie ernüchternd?
Verachtung entstand bei mir dann, wenn mich mein Gegenüber extrem verletzt, hintergangen oder belogen hat. Dieses Gefühl war dann von einem Moment zum anderen da. Gleichgültigkeit kommt danach, wenn ich's verarbeitet habe, dem Menschen innerlich verziehen, und logischerweise auch keinen Kontakt mehr, braucht aber oft sehr lange.
@USP...Gründe beim Andern suchen, oder finden wollen........ist mir auch schon passiert, ist so was von gefährlich, wir können keinen Menschen verändern, es beginnt immer bei uns selbst!!!! Nur wenn ich bereit bin, an mir selbst zu arbeiten, mich zu verändern, auch mal konstruktieve Kritik anzunehmen, wachse ich daran und strahle dies auch aus.
@Prinzinadine.....den Andern kränken und verletzen......eine logische Folge, jedes verletzte Tier wird wild, wir benehmen uns dann oft wie kleine Kinder und wollen dem Andern zeigen, wie weh er uns getan hat, irgendwie normal.......
Ja, vermutlich... Hm, vielleicht gibt es das gewisse Dinge, die alle oder zumindest die meisten Menschen gemeinsam haben, wie z.B. das Bedürfnis nach Zuneigung, Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Sicherheit. Wann jedoch ein Mensch wie und auch wie stark reagiert, hängt vermutlich von so vielen Aspekten ab, dass ich persönlich nicht glaube, dass es ein universelles Verhaltensmuster gibt. Wenn ich mein Leben betrachte, dann hatte so ein Wandel oft damit zu tun, dass meine Vorstellungen und Erwartungen nicht mit der "Realität" übereinstimmten. Desto stärker der Unterschied zwischen Vorstellungen und "Realität" war, desto stärker war mein Bedürfnis nach einer Rechtfertigung, einer Erklärung. Ich hatte mich selber schon oft dabei ertappt, dass ich dann Gründen für all das gesucht habe. Ich vermute, dass wenn man die Gründe stark bei der anderen Person sucht und findet (oder finden will), eine starke Abwertung oder gar eine Verachtung viel eher passiert, als wenn man der Meinung ist, dass irgend etwas anderes Grund dafür war.
m-hm, was du schreibst ging mir auch schon durch den Kopf. Ich glaube, es scheint so plötzlich zu sein, weil es einem einfach auf einen Schlag klar wird. Glaubst du, die Gründe können so verschieden sein? Ich denke, es gibt wie gewisse Situationen oder Verhaltensmuster (wie den anderen kränken oder verletzen), die zum "Liebeswandel" führen können. Quasi eine Verletzung der Urbedürfnisse (jedes Menschen).
Geschieht dies wirklich so plötzlich... oder wird es einem nicht viel eher einfach erst irgendwann wirklich bewusst...? Hm, schwierige Frage, vielleicht weil man verletzt wurde? vielleicht weil einem etwas zu nahe ging? vielleicht weil man die andere Person spüren lassen will, wie man sich selber fühlt oder gefühlt hat? vielleicht weil man gekränkt oder beleidigt ist? ich vermute die Gründe können so vielfältig sein, wie es verschiedene Menschen auf dieser Welt gibt.