Eine Retropornospektive
22.06.2009 à 17:30
Letztens war ich wiedermal mit einem Kollegen in einer Videothek. Ich konnte es mir nicht verkneifen auch in die speziell abgetrennte Erwachsenenunterhaltungsecke zu gehen. Denn ich liebe diese wunderbar elementaren Pornotitelwortspiele, wie in und auf der Heidi, General Anal, Alarm im Darm und das Geilste seit es Schokolade gibt. Ich erinnerte mich an meinen ersten Genuss von Erwachsenenunterhaltung, noch jungfräulich, schwer pubertierend und getrieben von unbändigem Wissensdrang gepaart mit der Angst beim ersten Mal so richtig zu versagen. Es waren noch Amateurvideos, bei denen die Bildqualität mit der Schauspielleistung korreliert. Mit der Zeit und dem Abklingen der Testosteronschwemme wurden auch die Pornos besser. Schöne Private-Pornostreifen. Bei denen die Unterhalterin immer den richtigen A-Ton traf. Bei denen alle Körper Kunstwerke der Skalpellartisten waren und die einzigen Haare gut getrimmt auf dem Stimmresonanzkörper wuchsen. So vorgeprägt entwickelte ich eine leichte Phobie von überwachsen en Bikinirasen, einer nicht köstlich künstlicher Apfelbrust und nicht fein taillierten Venuslippen. Eine herrlich sterile Vorstellung. Diese Kristallglasfantasie zerbrach an der ersten Umsetzung und ich habe die Scherben bis heute liegen gelassen. Ich schneid mich lieber jedes Mal als im Glashaus sitzen zu bleiben.