50footmama beim stadtsommer zürich
06.08.2006 à 12:13
auf dem platz vor dem helsinki - (heisst es "der" oder) "das" helsinki (?) befindet sich auf dem bogen33-gelände beim bahnhof hardbrücke; also mitten in der stadt zwischen strasse, strasse, bahnlinie, bahnlinie und bahnhof - findet dieser tage ein open air statt, das sich "stadtsommer" nennt, und von der stadt zürich organisiert und finanziertwird. da spielen lokale grössen und kleinen, unter anderem gestern samstag abend eben auch die ex-rosebud-sängerin nadja zela mit ihrer neuen truppe 50footmama (wobei die mama sie selber ist).
eröffnet für die band hat margate, eine eher unbekannte zürcher band, die jedoch mit ihrer songauswahl viel eigenständigkeit bewies: von rein akkustischen, eher ruhigen stücken bis hin zu übersteuerten, feedbackdröhnenden rocknummern.
danach kam mama im sensemannkostüm und mit weiblicher (keyboard)begleitung auf die bühne, wo die beiden 3 eher nachdenkliche stücke im duett sangen. mich persönlich langweilen frauenstimmen schnell einmal, aber die zwei auch äusserlich eher unterschiedlichen künstlerinnen ergänzten sich gesanglich ziemlich perfekt, so dass es einen spätestens beimzweiten song (sound behind the skies, hiess er, glaube ich) kalt den rücken runter lief. anders kann man das wohl nicht beschreiben.
es lief dann das ordinäre programm mit viel pomp (pseudo 70ies glamrock outfit des bassisten) und prominenz (erlesene stagegäste: der zürcher vorzeigesoftrocker biggles, die rapperin big zis) und show (mama und big zis spielen eine kopulation nach -> *gähn* wenn es wenigstens nach bisexueller ernsthaftigkeit aussähe, wenn die zwei frauen darumalbern), aber der sound war gut.
also alles in allem ein bisschen eine "juduhui, back to the seventies"-show und etwas lauwarm, wäre da nicht die stimme von mama.eine mischung aus dusty springfield und amanda palmer (the dresden dolls), tief, soulig, etwas rauh, aber nicht so sehr, dass es nach androgynität klingen würde (wie zb bei einer inga humpe). eher ein bisschen janis joplin-mässig. nur halt ohne den blues. und diese stimme (obwohl sie manchmal an der grenze zu "falsch" sang) ist so authentisch,unverblümt, ehrlich, direkt, faszinierend: typisch, "mama", eben!