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Flüchtige Eindrücke - Ein Besuch im Zoologischen Museum der Uni Zürich

01.08.2016 à 16:07

Ein Blick nach drinnen: Ein Glasschrank. Ein seltsamer Schädel, ein Menschenkopf aus Gold ohne Nase. Anschliessend eine Tür in eine andere Welt, einen schummrigen Flur entlang. Eine Familie wartet, Kinder quengeln.

Einige Schritte später wartet auch Anna Barbara – alle sind ausgeschlossen, das Museum ist Montags zu.

Ein Bullauge erlaubt einen kleinen Einblick: Runde, beleuchtete Tische mit Mikroskopen und ein riesiges felliges Tier, weder Biber noch Mammut, zeigt uns träge sein Allerwertestes: Es ist Meggie, das Riesenfaultier.

Fast unbemerkt huscht eine Dame in den Raum, Anna-Barbara traut sich, fragt nach. Keine zwei Minuten später öffnen sich die Tore.

Auch drinnen schummriges Licht, Meggie nimmt den Raum für sich ein. Im unteren Stock steht Meggies Originalskelett, umgeben von verschiedensten Tieren. Des Urwalds prächtigste Federkleider, Steppentiere, zehn verschiedene Arten Kängurus, kleine, grosse. Waldtiere reihen sich neben Eisbären und Robben, ein Schwertwal.

Zebras, Löwen, Erdmännchen, alles alte Bekannte. Gesäumt werden sie von namenlosen Miniaturen ihrer Spezies, mini – Kängurus, mini – Katzen, mini – Pferde, mini – Mäuse, mega – Ratten.

Ihre Ahnen kämpften, kratzten, bissen in Waldlichtungen, verfolgten einander durch Steppen, rannten über Eisschollen, frassen einander auf. Im Museum ist es mucksmäuschen still. Ein bisschen zerzaust, als hätten sie gerade eben noch gerauft, stehen sie da. Steif. Die Glasaugen sind starr und kalt. Einen Augenblick sind Vergangenheit und Gegenwart dicht aneinander gedrängt.

Viele bekannte Gestalten, viele unbekannte. Im oberen Stockwerk befindet sich ein gar unerwarteter Gast: das Einhorn.Die Tore schliessen sich. Anna Barbara ist wieder in der kälte. Ein Blick von aussen.

Letztlich sind die Tiere dem goldenen Kopf ohne Nase nicht unähnlich. Seltsam, etwas mitgenommen, fabelhaft.

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