Cocoon Night by DekaDance - 7.3. - Rohstofflager, Zürich
06.03.2009 à 09:58
DekaDance presents Cocoon Night
Rohstofflager | Toni-Areal | 8005 Zürich
André Galluzzi | Cocoon, Taksi, Cadenza, D
Jacek Sienkiewicz | Cocoon, Recognition, PL
Markus Fix | Cocoon, Cécille, D
Manon | DekaDance, CH
Beda | CH
Sampayo | GS, Glückstück, CH
Fabelhaft / UND | Trapez, Crosstownrebels, CH
Für die «Cocoon Night» vom März holt DekaDance per «Taksi» André Galluzzi aus Berlin und den polnischen Techno-Philosophen Jacek Sienkiewicz.
Vom Bunker in Berlin zum Dorian Gray in Frankfurt (die Mutter aller Grossraumdiskotheken in Deutschland) zum Tresor und jetzt Ostgut in Berlin – die Geschichte der Residenzen von ANDRE GALLUZZI, mit nicht selten legendenumwobenen Sets von bis zu einem halben Tag, liest sich ein bisschen wie die Geschichte der deutschen Clubs. So viel zu schon bald 20 Jahren Galluzzi an den Decks. Die Geschichte von Galluzzi als Labelmacher und Produzent wiederum hat viel mit seiner Begegnung mit seinem Kumpel Paul Brtschitsch zu tun. Mit ihm zusammen gründete er Mitte der Neunziger Taksi, das geradewegs zu einem Herzenslabel von Sven wurde. Mit Brtschitsch zusammen spielte Galluzzi 1999 auch den Hit «Schneesturm» ein, den Richie Hawtin umgehend für sein Label Plus 8 lizenzierte und remixte. Im Moment grad fühlt sich Galluzzi mit Guido Schneider wohl im Studio, mit dem er etwa «Too Late To Land» für die letztjährige Compilation «Cocoon Morphs Tokyo» eingespielt hat – 2007 ist vom Wahlberliner bei Sven schon die CD «Freakshow Cocoon Ibiza Summer Mix» erschienen. Ein weiterer gemeinsamer Hit der beiden ist ausserdem «Albertino» auf Lucianos Label Cadenza, den sich auch Villalobos und Adam Beyer für ihre Mix-CDs «Fabric 41» resp. «Fuse» nicht nehmen liessen.
«Téchnè», das zweite Album von JACEK SIENKIEWICZ, war 2002 das erste Künstleralbum auf Cocoon, dem damals noch relativ jungen Label von Sven. «Téchnè» ist die griechische Bezeichnung für «ein Weg, Dinge zu kennen und wissen», oder im Zusammenhang mit unserem experimentierfreudigen Polen, «ein Weg, Dinge zu verstehen und mit Wissen zu kreieren.» Es geht also um das Wahrnehmen und Verstehen von Musik und gar nicht darum, immer nur das Neuste zu suchen. Damit ist Sienkiewicz auch aufgefallen: Mit Tracks, die durch eine grosse Originalität und Individualität auffallen in der Zuspitzung von Tradition. Der Teufel steckt beim Warschauer Produzenten und Liveact im Detail, in minimalen Clickertracks mit Mini-Schauplätzen, wo es in feinsinnigen Ausschmückungen fort zu wuselt. Das passiert, wenn man sich darauf konzentriert, das Bestehende aufzunehmen und es mit eigenem Ausdruck zu versehen. Auch so kann man frische Musik machen. Deshalb kann der Warschauer sein neues Album vom März - natürlich wieder auf Cocoon - mit gutem Gewissen «Modern Dance» nennen.
MARKUS FIX gehört zur jüngsten Generation der wiederauferstehenden Mannheimer Techno-Szene, immerhin die Stadt der Timewarp. Einen fixen Start hat Fix hingelegt mit einer handvoll Maxis in den letzten beiden Jahren, deren Tracks wie «The Russian», «Call» oder «Vodoo Snake» wurden gleich auf so bedeutende Compilations wie «Karotte's Kitchen», «Circoloco @ DC 10» und natürlich «Disco Invaders: Cocoon Ibiza Summer Mix» genommen wurden. Nie beklagen konnten sich in dieser Hinsicht auch die Basler UND, die FABELHAFT an dieser Cocoon-Night vertritt. Deren Tracks wollen auch nur namhafte Labels wie Trapez, Fabric oder Crosstown Rebels.
Ihr kennt sie, die Frauen und Mannen unseren Vertrauens, die so genannten Residents MANON und BEDA, die ihren verdienten Status als Rückgrat von DekaDance schon mehrfach bewiesen haben. SAMPAYO hingegen gehört quasi zum Rückgrat des Zürcher Techno-Undergrounds, als Macher von Schmuckstücken wie Glückstück oder Grubenstrasse und heute der Zukunft.