Cocoon Night - 4.10.2008 - Rohstofflager Zürich
25.08.2008 à 18:17
Die «Cocoon Night» im Oktober bringt mit Minilogue zwei Schweden auf Grosswildjagd, orientalischen Minimal von Tolga Fidan und den deutschen Durchstarter Chris Tietjen.
Musik als Form von Kommunikation, nicht nur im Zusammenzug der Begriffe «Minimal» und «Dialogue» zu MINILOGUE. Sebastian Mullaert und Marcus Henriksson können nur schon als Live-Act in einen ganz direkten Kontakt mit dem Publikum treten. Dazu sind die beiden Schweden auch an einer DVD, als Augenschmaus zu ihrem aktuellen Cocoon-Album «Animals» – ein erstes Video («Hitchhiker’s Choice») verzeichnete auf Youtube bislang satte 2,9 Millionen Views!Auf Kommunikation versteht sich das Duo aus Malmö also prächtig. Wie es scheint auch untereinander im Studio. Ganze 26 Tracks weist die Doppel-CD «Animals» auf, unterteilt in Ambient und Minimal. Wenns ums Tanzen geht, geben sich Minilogue wie immer hypnotisch, ziehen die Sounds immer weiter und tiefer und schrauben sie, wie auf ihrer Cocoon-Maxi «Jamaica», zu zwingenden Abfahrten. «Plastikman auf Speed inklusive dessen sprachloser Mächtigkeit», meinte die De:Bug in ihrer Referenz auf Richie Hawtin (Plastikman).
Mit Minilogue reist von Cocoon auch CHRIS TIETJEN an, der jüngste Durchstarter in der Gefolgschaft Sven Väths, seit dieser ihn, an einer inzwischen legendären Afterhour-Party auf Ibiza, völlig unvorbereitet auf die Probe stellte. Als Warm-up-DJ an der Seite Svens lernte ihn schnell auch der Rest der Welt kennen. Heute ist der 22-jährige Jungstar allein ein Floorfiller - nicht umsonst war Chris Tietjen auf Platz 5 der Newcomer-Charts im Jahrespoll der Raveline.Auch noch den Abend allein zu füllen braucht er deswegen aber nicht, denn ihm zur Seite stehen die DekaDance-Herzdame MANON und BEDA, mit seinen 15 Jahren Präsenz eine weitere Zürcher Urfigur.
«Türke», pflegt TOLGA FIDAN strikt zu betonen, der mit seinem Live-Set das Feld im Stratos anführt. Gerade weil er, nach London, nun in Paris heimisch ist. Dabei bräuchte Tolga Fidan seine Herkunft gar nicht soo zu betonen, denn die Musik allein macht dies schon klar. Vier EPs bislang, und die reichten bereits, um den Istanbuler als grosse Hoffnung auf den Plan zu bringen. Denn mehr als groovende Minimaltracks sind seine Tunes regelrechte Trips in sich ständig wandelnden Soundwelten, durch Schwaden von orientalischem Gesang, Flöten, Lauten und Perkussion – wie dies auch Titel wie «Tanbulistan» zum Ausdruck bringen – verbunden mit Gitarrenakkorden, Mundharmonikaklängen und subtil gesetzten Soundeffekten.Man wurde schnell hellhörig auf diesen ganz speziellen Künstler und Stücke. So auch Sven Väth, der Fidan gleich auf «The Sound Of The Seventh Season» wie auch «Eight Season» nahm. Die aktuelle «Cocoon Compilation H» enthält nun einen Exklusivtrack.
Auch KALABRESE nimmt seinen Synthesizer mit, um sein DJ-Set zu erweitern. Zürcher ist inzwischen auch MIKE VÄTH, richtig, der «kleine» Bruder «von», der zur Zeit des Frankfurter Omens lieber Flyer und Techno Art machte und zum Sound vom Bruder tanzte, als selbst zu spielen. Nach der Schliessung fing aber auch er an, musikalisch den «Spirit» des legendären Clubs weiter zu tragen. Das scheinen besonders die Schweizer zu mögen, denn als Mike im August ein Set auf Myspace lud, war es kaum eine Woche später an der Spitze der Charts der hiesigen Myspace-Abteilung.