gutzürcherische Traditionen
02.05.2006 à 10:05
Mal ehrlich und ganz unter uns: was wird am 1. Mai schon wieder gefeiert? Irgendwie gehen solche Dinge etwas gar schnell vergessen. Oder aber ich hab die Nase gestern etwas zu weit in die tränengasschwangeren Winde aus Richtung ZKB-Aussersihl gehalten und nebst Brummschädel auch noch Amnesie. Tag der ...? Na?
Doofen! Richtig! Zumindest beinahe. Darf man den Zeitungen glauben, wars fast ausschliesslich ein Tag der Chaoten, Randalierer und Plünderer (das sind die gebräuchlichen Termini der Zeitungen für die Doofen). Und die haben gemacht, was Doofe halt den lieben langen Tag so machen, wenn nix gescheites in der Glotze läuft und man nicht zum Shoppen in die Stadt kann, weil ja alles zu ist wegen dem ersten Mai. Aber - liebe Zeitungen - das ist jedes Jahr so. Schon aufgefallen? Allerdings muss man zugeben, dass die Doofen dieses Jahr etwas gar doof waren. Ein Geschäft plündern (ob jüdisch oder nicht ist ja eigentlich egal, aber Plündern gehört sich nun mal nicht), die ZKB verunstalten (wohl in Ermangelung einer wirklich bösen Bank) und dann auch noch eine sprachlich und inhaltlich sicher äusserst amüsante und wohlgeformte Rede von Herrn Leuenberger (ev. demnächst hier nachzulesen) stören - mit schlafwandlerischer Sicherheit in alle verfügbaren Fettnäpfchen zu treten kann auch ein Verdienst sein. Andrea Stauffacher wirds freuen...
Nun aber zum erfreulichen:
Das Fest an und für sich war wie immer friedlich und äusserst angenehm anzusehn. Die Menschen ebenfalls (ausser die Doofen, siehe oben). Es gab fremde und heimische Musik und Küche und die meisten, wenn nicht gar alle hatten Gefallen daran. So sollte es doch eigentlich sein...