Rabbit ist tot

22.05.2006 à 20:43

Bisweilen kommt es vor, dass man gegen Ende eines Buches beginnt, die Lesegeschwindigkeit zu drosseln. Der Grund liegt auf der Hand: das Ende naht. Glücklich schätzt sich dann jener Zeitgenosse, der in weiser Voraussicht einen Mehrteiler, also ein aus mehreren Bänden bestehendes Werk im Buchhandel seines Vertrauens erstanden hat. So zögert man das jähe Bewusstwerden eines endgültigen Endes wenigstens über jene der einzelnen Bände hinaus. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so kommts, wie's kommen muss:

"Weisst du, Nelson", sagt er, "ich kann dir nur sagen, es ist nicht so schlimm." Rabbit denkt, er sollte vielleicht mehr sagen, der Junge sieht so unbändig erwartungsvoll aus, aber genug. Vielleicht. Genug.

Hier verschwindet Harry C. Angstrom von der Bildfläche, mit einer ganz feinen, zarten Spur von Pathos. Mir wiederum bleibt nichts anderes übrig, als wieder auf die Suche zu gehen. Ähnlich gings mir schon nach Murakamis Wilder Schafsjagd und dem darauffolgenden Tanz mit dem Schafsmann. Noch nie war ich nach einem Kinobesuch so gerädert wie nach einem guten Buch. Und so wild auf ein neues...

Irgendwelche Vorschläge?

_Werbung in eigener Sache___