von 14 jährigen monstern

11.05.2007 à 06:06

nur kurz zum vornweg nehmen: Ich kümmere mich einen dreck um rechtschreibung. Wer also wert legt auf gross und kleinschreibung, kommasetzung usw. soll bitte sofort aufhören zu lesen. Im übrigen habe ich sowieso und generell eine entschludigung, die auf beinahe jede lebenssituation anwendbar ist: ich bin legastenikerin.

Darüber will ich mich jetzt aber eigentlich gar nicht erst auslassen. Was mich viel mehr beschäftigt ist diese langstielige, perfekte, rosarote rose auf meinem schreibtisch. wie schnewittchens vergifteter apfel grinst sie mich an. diese ist nun alles andere als eine liebeserklärung (nur als anmerkung: männer lasst die rosen sein!), nein es ist die zuckerpeitsche meiner peinigerin. sozusagen eine henkersmalzeit nach der hinrichtung. roosaroot...... passend zu den langen blonden haaren, der spitzen nase, der weissen bluse, der rosa perlenkette, den bundfaltenhosen und der schrillen quitschenden stimme die in mein ohr kreischt:

"..........später wenn ich anwältin bin, dann will ich die berühmten leute in amerika vertreten, weil da verdiene ich ganz viel geld und das ist ja sowieso spannen, weil die ja berühmt sind" 

nein, das ist kein zitat eines gequetschten Teenifilmes, das ist pure realität. Diese

Realität ist 14-jahre alt, will anwältin werden, wurde von der pedantischen schulelite

zu einer schnupperwoche ausgesandt und klebt mir Postits auf den Kopf. Berechtigt,

denn bisher ist kein mörder durch die hallen gestürmt und hat irgend einem richter

das messer in den rücken gerammt. kein wunder lässt madame perfectblond ihren

frust an mir aus. "...... hast du schon einmal einen mörder gesehen??" (ich zählte

diesen satz täglich ca. 5-10 mal) was die kleine madame ich-muss-ja-eh-nie-

studieren-weil-meine-eltern-stinkreich-sind wohl vergessen hat, dass sie gefahr läuft

live bei einem mordfall dabei zu sein. nur dass sie in diesem fall die

Erteilsverlesung von Richterin Barbara Salesch nichtmehr miterleben wird.