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Vie amoureuse

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Lebensgeschichten von Kinder aus Brasilien

04.01.2019 à 18:54

Jedes Strassenkind hat seine eigene Geschichte

Es gibt viele Vorurteile gegenüber Strassenkindern. Ich habe gesehen, wie das Leben auf der Strasse wirklich aussieht. Einige sind Waisen, andere fliehen vor Gewalt und Armut in der Familie.

Dieses Gedicht wurde von Ester Ribeiro geschrieben

Die damals Siebzehnjährige aus Recife erzählt von ihrem Leben als Strassenmädchen und Prostituierte und schrieb dieses Gedichte. Diese wurden in dem Buch "WER sind WIR (Quem somos NÓS) - Gedichte, Gedanken und Bilder brasilianischer Strassenkinder" veröffentlicht.

WER sind WIR?

Wir schweigen,

Weil wir uns schuldig fühlen.

Wir kriechen still am Boden,

Weil wir Vieh genannt werden.

Der Tag vergeht, mit Schreien, mit Streiten um jemanden.

Du denkst, du bist schlecht erzogen.

Schliesslich, wer sind wir, wir Menschen der Strasse?

Etwa ein kleiner Samen, der vom Baum fällt,

Den jemand vergessen hat aufzubewahren,

Um einmal gesät zu werden?

Oder eine Person, von der Zeit vergessen,

Und doch in dieser Welt wiedergeboren?

Ein wildes Tier, das das ganze Weltall in Angst versetzt,

Ein Streichholz, das sich entzündet und in weniger als

Einer Sekunde wieder verlöscht?

Ein trauriger Bettler, der auf der Strasse

Sein Überleben sucht?

Der Müll der Gesellschaft, die ihn verbrennt,

Ohne Mitleid?

Das Wasser des Flusses, der noch keine Strömung hat?

Das Blatt einer Pflanze,

Vertrocknet und heruntergefallen?

Oder sind wir das Symbol dieser Welt?

Aber niemals hat uns jemand Gelegenheit gegeben,

Daran zu glauben.

Deshalb haben wir noch ein versteinertes Lächeln,

Versteckt in der Zeit.

Ich würde gerne wissen, wer sind wir,

Vor allem, wer bin ich?

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Commentaires
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lila-orange 23.01.2019 à 15:42
ok las ein wenig auf der Website. Das ist ja gut im Gedeihen, Euer Hilfswerk!
lila-orange 23.01.2019 à 15:38
das ist genial. Kann ich das für meinen blog nutzen? Mit Quellenangaben natürlich.
oxente 08.01.2019 à 01:45
Ich war 28 Jahre in Recife und habe einige Strassenkinder kennen gelernt. Die traurige Wahrheit und den Wunsch vieler Kinder haben mich veranlasst unser Hilfswerk zu gründen.
RiaanK 07.01.2019 à 23:45
Ein schönes, Gedicht! - Wenn auch zu einer traurigen Wahrheit; Ich war überrascht als ich las, wie verloren sie doch wirklich gewesen sein muss oder noch ist, so kontrastreich sie doch die Hoffnung und die Aussichtslosigkeit einander gegenüber zu stellen vermochte...
Vielen Dank an die Verfasserin und an den Veröffentlicher!