Künstler sein ist nicht schwer, Künstler werden dagegen sehr...
10.06.2008 à 00:02
Hinter mir liegen 6 anstrengende Tage, die viel zu schnell an mir vorbeizogen, an denen ich kaum Zeit hatte nach Luft zu schnappen - geschweige denn eine Zigarette zu rauchen. Trotzdem oder gerade deswegen bin ich ziemlich zufrieden mit meiner Leistung. 5 Werke, ein Text auf Französisch, 250 Franken und vier verpasste EM-Kämpfe nach dem Beginn der Aufnahmeprüfung an der ECAL, fühle ich mich - leichter. Das mag vielleicht am reduzierten Lebensmittelkonsum liegen, vielleicht aber auch am heutigen Intervalltraining in der Lausannischen Altstadt. Ganz sicher liegt das aber an der Tatsache, dass ich endlich mal wieder mein GEHIRN benutzen konnte. Langsam aber sicher verblöde ich in meinem Job, die Hirnmasse verpufft in Apathie. Diese Unterwerfung, in der ich mich täglich übe, greift also tatsächlich nicht nur mein Selbstvertrauen an, nein, sie ist GEFÄHRLICH... weitere Details folgen.
Zweitens habe ich mich heute insgesamt 4,5 Stunden auf Gleisen, statt auf Beinen befunden. Zürich-Lausanne-Bern-Zürich... erstaunlich : viele Italiener! Weniger erstaunlich, dafür immer wieder berauschend : Knackärsche in Militärkleidung. Wiederum weniger berauschend : brühend heisser Kaffee auf meinen Beinen - Wachs wäre da effizienter gewesen.
Meine persönlichen EM-Kommentare:Die französische Mannschaft hatte ich eigentlich eher spritzig wie Limoncello in Erinnerung und nicht schlaff wie ein Camembert. Zur rumänischen Equipe : no comment.Und sonst : ich staune nicht schlecht über die Schrittlänge der Holländer. Trotzdem : orange und blau auf einem Bildschirm sind und werden eine Qual für die Augen bleiben. Bitte hört auf. Das war schon in Bern kaum auszuhalten : die nackten Bäuche der "Oranjes"... widerlich. Hingegen rührten mich die Tränen der Squadrafans zutiefst. Ich fühle mit.Mein spanischer Taxifahrer in Lausanne heute fragte, ob ich denn einen Favoriten hätte. Einen kroatischen Pass hab ich ja - worauf er entgegnete, dass das mit der kroatischen Mannschaft nichts werden würde, schliesslich werde ja Spanien Meister... naja, abwarten.
Ähm ja, und sonst? Auch wenn das Angebot an schönen Franzosen und Italienern für die nächsten Wochen steigt, habe ich nicht sonderlich Lust, mich mit einem besoffenen Sprücheklopfer abzugeben. Wo fliegt denn mein Glück rum? Es will nicht klappen. Und immer dieselben Sätze " ich ruf dich an", "sehen wir uns wieder?". Bah, ich könnt kotzen!Darum werde auch ich in dieser EM auf die Libido verzichten. Danke.