Trauerzug des Winters
08.04.2008 à 18:09
Ein weiss Schleier schwebt
reglos und lautlos;
Die noch warme Erde bebt,
dem sterbenden Leben gibt sie den letzten Stoss.
..
Stille hallt in den eisigen Lüften,
Abendröte spiegelt sich in den glasigen Augen.
Die Leichen liegen in dunklen Klüften,
wo Dämonen den Toten die Seele rauben.
..
Aus der Höhe gleiten Flocken
schwerelos ins Tal hinnieder.
Eintönig stimmen die Trauerglocken,
die gleichen Töne immer wieder.
..
Aus der Ferne ein grosser Schatten,
die nächtliche Schwärze bettet sich ein.
Die, die einst ein Leben hatten,
schlafen nun in den To dhinein.
..
"Es wartet auf euch das ew'ge Leben",
sie voll Hoffnung die Augen schlossen.
"Aufgenommen werdet ihr in den Garten Eden";
die Päpste das Schwert der Verdammnis gossen.
..
Die Lügen blendeten die blinden Leute
und stiessen ihr Leben lautlos ins Verderben.
Die gierigen Mönche machten reiche Beute
und liessen die Armen unbeachtet sterben.